Ethno-Jazz

Sainkho Namtchylak

Ethno-Jazz ist ein zunächst in den 1980er Jahren von den Medien aufgebrachter und in seinem Bedeutungsgehalt recht unscharfer Begriff zur Bezeichnung von Bereichen des Jazz, die entweder Elemente ethnischer Musiken verarbeiten oder aber durch die Zusammenarbeit von Jazzmusikern mit Vertretern anderer Musikkulturen gekennzeichnet sind.

Ethno-Jazz wird zeitweilig gleichgesetzt mit World Music oder diese (besonders in der Zeit vor 1990) als sein Vorläufer angesehen. Der Begriff bezeichnet zunächst das Zusammenkommen von (Popular-)Musik und Jazz aus nicht- bzw. teil-industrialisierten Ländern. Er ist analytisch wenig entfaltet, sondern dient primär der Vermarktung dieser Musik in Industrieländern wie den USA und Europa.[1]

Der Begriff „Ethno“ (von Ethnologie) wird dabei in einem eher metaphorischen „weiten“ Sinn verstanden und kann in der Regel nicht auf eine spezifische Ethnie bezogen werden. Kennzeichnend ist vielmehr das Fehlen von klar definierten Stilen und die Gleichzeitigkeit von verschiedenen Formalsystemen.[2] Eigenständige Bedeutung erreicht der Ethno-Jazz ab etwa 1990 mit einsetzender Globalisierung und später weltweitem Internet sowie vor allem kommerziellen Erfolgen von Ethno-Bands und -Musikern. Bedeutend werden aus US-amerikanischer und europäischer Sicht Interpreten aus Schwellenländern, besonders aus den neuen globalen Wachstumszentren Südostasiens und der Volksrepublik Chinas.

  1. Wicke/Ziegenrücker/Ziegenrücker: Handbuch der populären Musik, 2001
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festivalcity.hu

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