Die Evangelische Kirche Bischmisheim (auch: Schinkelkirche Bischmisheim) in der Kirchstraße 1 im Saarbrücker Stadtteil Bischmisheim steht als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz und gilt als herausragendes Werk des Klassizismus in Südwestdeutschland.[1]
Dieser achteckige Kirchenbau fällt aus dem Rahmen der üblichen längsrechteckigen Dorfkirchen im Saarland. Der oktogonale Entwurf von 1821 stammt von Karl Friedrich Schinkel, dem Baumeister des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen und Oberbaurat in der Oberbaudeputation in Berlin, zuständig für die Überprüfung von Bauanträgen u. a. auf ihre Ästhetik. Gegen den Widerstand der Gemeinde entstand der Bau zwischen 1823 und 1824, die Einweihung erfolgte am 3. August 1824 (Geburtstag des Königs).
Dieser klassizistische Kirchenbau entstand in Schinkels fruchtbarster Schaffensphase: Neue Wache (1816–1818), Schauspielhaus (1818–1821), Altes Museum (1822 geplant, 1824–1830 ausgeführt). Anhand von Schinkels eigenen Kriterien aus seinen Lehrtexten kann man diesen Kirchenbau als Idealbau einer evangelischen Dorfkirche bezeichnen.[2][3] Diese Hochphase seines Wirkens bezeichnete gleichzeitig aber auch einen Kipp-Punkt, denn in dieser Phase begann er bei König Friedrich Wilhelm III. in Ungnade zu fallen. So ist die Dorfkirche von Bischmisheim als "Idealbau" dieses Genres aufgrund eines Verbots durch den König, künftig Dorfkirchen als Zentralbauten zu konzipieren, gleichzeitig auch sein letzter Kirchenbau dieser Art.[4]