Das evangelische Pfarrhaus ist nicht nur das Wohnhaus für die evangelischen Pfarrer und ihre Familien, sondern bezeichnet auch eine (vor allem in vergangenen Jahrhunderten) bedeutende kulturgeschichtliche Institution. Seit der Reformation war das Pfarrhaus ein besonders herausgehobenes Gebäude in den Gemeinden, weil es als Symbol für die Kontinuität der Geschichte und die Identität mit der Kult(ur)gemeinschaft stand. Das Pfarrhaus als kulturelle Institution ist ein „Hort der Bildung und Bollwerk gegen säkularen Sinnverlust“.[1] Es hat große Bedeutung, weil in den Pfarrersfamilien immer besondere Werte gelebt und vermittelt wurden, so dass vor allem Pfarrerskinder oft herausgehobene Positionen einnahmen.