Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejercito del Pueblo | |
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Aufstellung | 1964 |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | Infanterietruppen, Guerillakampf |
Typ | Guerillakämpfer |
Gliederung | Kampffronten, Kampfkolonnen, Kampfkompanien und Kampfgruppen |
Truppenteile | Blocs und Kampffronten der verschiedenen Zonen |
Herkunft der Soldaten | Kolumbien und Ecuador |
Ausrüstung | AK-47, M16, Browning M2 und RPG-7 |
Führung | |
Ehemalige Kommandeure |
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Insignien | |
Altes Logo der FARC-EP | ![]() |
Die FARC-EP, kurz FARC (eigentlich F.A.R.C.-E.P., Abkürzung für spanisch Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo ‚Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee‘) ist eine linke bzw. sozialrevolutionäre Guerillabewegung in den Bürgerkriegen Kolumbiens. Durch einen, inzwischen gebrochenen, Friedensvertrag mit der Regierung wurde aus ihr heraus eine linksgerichtete kolumbianische Partei namens Fuerza Alternativa Revolucionaria del Común gegründet, die sich selbst als marxistisch bezeichnet.
Seit 1964 führt sie mit Unterbrechungen (wie bspw. Friedenszeiten zwischen Juni 2016 und August 2019) einen bewaffneten Kampf gegen den kolumbianischen Staat, dessen Repräsentanten, die kolumbianischen Streitkräfte sowie gegen rechtsgerichtete paramilitärische Gruppen und Drogenkartelle. In der Vergangenheit machte sie aber auch Unbeteiligte und Zivilisten zum Ziel einiger ihrer gewalttätigen Aktionen.[1] Etwa 220.000 Tote und Millionen Flüchtlinge hatte der über 50-jährige Bürgerkrieg bis zum Juni 2016 zur Folge.[2]
Zu den wesentlichen Einnahmequellen der FARC-EP gehörten bisher Entführung, Erpressung der lokalen Drogenkartelle, Goldabbau[3] sowie die Herstellung und der Schmuggel illegaler Drogen, wie Cannabis und Kokain.[4][5] Zu diesem Zweck hatten sich Fronten der FARC-EP mit einigen der mächtigsten Drogenkartelle der Umgebung verbündet, wobei sie zugleich gegen andere Kartelle und die kolumbianische Armee militärisch aktiv waren. In manchen Fällen wurden auch hohe Mitglieder dieser Drogenkartelle als Offiziere in die FARC-EP aufgenommen.
Am 22. Juni 2016 wurde der Abschluss eines endgültigen Waffenstillstand zwischen FARC-EP und den Vertretern der kolumbianischen Regierung bekanntgegeben. Die FARC-EP verpflichtete sich, innerhalb von 180 Tagen alle Waffen an Vertreter der Vereinten Nationen abzugeben. Außerdem war beabsichtigt, die verbliebenen geschätzt etwa 7.000 Aktivisten der FARC-EP schrittweise in die kolumbianische Zivilgesellschaft zu integrieren.
In einem – nicht bindenden – Referendum lehnte am 2. Oktober 2016 eine knappe Mehrheit von 50,22 % der Kolumbianer den Friedensvertrag ab.
Im März 2017 begann die FARC-EP, die Waffen niederzulegen. Ende Juni 2017 bestätigten die Vereinten Nationen, dass die Entwaffnung der FARC abgeschlossen sei.
Bis zu der Entwaffnung war die FARC die größte und aktivste Guerillaorganisation Lateinamerikas. Sie wurde von Kolumbien, den Vereinigten Staaten,[6] Kanada,[7] der EU,[8] Neuseeland,[9] Peru[10] und Chile[11] offiziell als terroristische Organisation eingestuft. Im November 2017 strich die EU die FARC von ihrer Liste der terroristischen Organisationen.[12]
Ende August 2019 kündigte eine kleine Fraktion von ehemaligen FARC-Anführern die Wiederbewaffnung an und erklärte, die kolumbianische Regierung habe die Friedensvereinbarungen nicht eingehalten.[13][14] Die kolumbianische Regierung reagierte darauf mit einem Militäreinsatz, bei dem mehrere FARC-Mitglieder, die zur Führung von Wiederaufrüstungsaktivitäten bestimmt waren, getötet wurden.[15]
Laut Verteidigungsminister Diego Molano starben am 8. Juli 2022 Nestor Vera alias Ivan Mordisco sowie neun weitere Ex-FARC-Mitglieder im Südwesten Kolumbiens bei einem Armeeangriff.[16]
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes sagte 2008, die kolumbianischen Guerillas seien für 12 % der Morde an Zivilisten im Rahmen des bewaffneten Konflikts verantwortlich, die rechtsextremen Paramilitärs für 80 % und die Regierungstruppen für 8 %.[17]
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Löschung_EU-Terrorliste_Nov_2017.