FFH-Gebiet Steinbek
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Lage | Schleswig-Holstein, Deutschland | |
Fläche | 150 ha | |
Kennung | 1730-301 | |
WDPA-ID | 555517912 | |
Natura-2000-ID | DE1730301 | |
FFH-Gebiet | 150 ha | |
Geographische Lage | 54° 15′ N, 10° 48′ O | |
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Meereshöhe | von 10 m bis 121 m | |
Einrichtungsdatum | Dezember 1999 | |
Verwaltung | Ministerium f. Landwirtschaft, Umwelt u. ländl. Räume d. Landes S-H | |
Rechtsgrundlage | § 32 Absatz 2 bis 4 BNatSchG in Verbindung mit § 23 LNatSchG |
Das FFH-Gebiet Steinbek ist ein NATURA 2000-Schutzgebiet in Schleswig-Holstein im Kreis Ostholstein in den Gemeinden Schönwalde am Bungsberg, Wangels und Harmsdorf.[1] Es besteht aus zwei räumlich getrennten Teilgebieten. Es hat eine Größe von 150 Hektar. Seine größte Ausdehnung liegt mit 7,4 Kilometer in Nordsüdrichtung.[2] Das FFH-Gebiet liegt im Naturraum „Bungsberggebiet“ (Landschafts-ID 70204)[3] in der Haupteinheit „Ostholsteinisches Hügelland“. Diese ist wiederum Teil der Naturräumlichen Großregion 2. Ordnung Schleswig-Holsteinisches Hügelland. Es liegt geologisch in leicht hügeligem Gelände auf einer Grundmoräne der Weichsel-Kaltzeit.[4] Die höchste Erhebung mit 121 Meter über Normalhöhennull (NHN) liegt an der Südspitze des Waldgebietes Hellberg.[5] Der niedrigste Bereich liegt im Tal der Testorfer Au an der Nordspitze des größeren Teilgebietes mit 10 Meter über NHN, siehe auch Karte 1.[6]
Das größere südliche Teilgebiet beginnt im Süden im Ortsteil Langenhagen der Gemeinde Schönwalde am Bungsberg an der Hauptstraße Nummer 48 (Lage ) und endet im Norden in Wangels in der Nähe der Kreisstraße K60, wo die Testorfer Au das FFH-Gebiet verlässt (Lage ). Dieses Teilgebiet umfasst den größten Teil des Oberlaufes des Fließgewässers Steinbek, das auch Farver Au genannt wird, mit den anliegenden Ländereien. Es umfasst Teile des Waldgebietes Hegeholz zwischen Langenhagen und Rethwisch sowie den Forst Hellberg in der Gemeinde Harmsdorf. Nördlich der Ziegelei von Grammdorf mündet der Steinbek in die Testorfer Au. Der Oberlauf der Testorfer Au gehört vom Gut Testorf bis zur Nordspitze des Teilgebietes nördlich vom Gut Farve zum FFH-Gebiet.
Das kleinere zweite Teilgebiet liegt nordwestlich des größeren Teilgebietes und reicht von den Fischteichen nordöstlich des Wangelner Ortsteils Hansühn im Süden (Lage ) bis zum Gut Farve im Norden (Lage ). Es umfasst im Süden Teile des Waldgebietes Kleiner Ellert und im Norden fast das gesamte Waldgebiet Farsen.
Die Fließgewässer Steinbek (Farver Au) und Testorfer Au gehören laut europäischer Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zu den berichtspflichtigen Fließgewässern. Im FFH-Gebiet Steinbek liegen drei Wasserkörper, deren ökologischer und chemischer Zustand einer ständigen Überwachung unterliegen. Die Einstufung ist in Tabelle 1 dargestellt (Stand Juni 2024).
Lfd. Nr. | Wasserkörperbezeichnung | Kennung | Einstufung nach § 28 WHG | Ökologischer Zustand (gesamt) | Chemischer Zustand (gesamt) |
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1 | Farver Au OL (Fließgewässer)[7] | DERW_DESH_OG_16_A | natürlich | mäßig | nicht gut |
2 | Farver Au Wald (Fließgewässer)[8] | DERW_DESH_OG_16_B | natürlich | mäßig | nicht gut |
3 | Testorfer Au (Fließgewässer)[9] | DERW_DESH_OG_16_C | erheblich verändert | mäßig | nicht gut |
Der Grund für die schlechte Bewertung des chemischen Zustands liegt bei allen Wasserkörpern in der Überschreitung der Grenzwerte für Bromierte Diphenylether (BDE), Quecksilber und Quecksilberverbindungen. An den Wasserkörpern befinden sich sieben Messstellen für Chemie und Biologie des Landesamtes für Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (LfU SH), siehe Karte 2. Bis zum Jahre 2028 muss gemäß WRRL für alle Gewässer in der Europäischen Union ein „guter“ ökologischer und chemischer Zustand erreicht werden.
Das FFH-Gebiet ist zu gut drei Vierteln mit Wald bedeckt, wobei der Laubwald überwiegt, siehe Diagramm 1. Auch wenn das FFH-Gebiet entlang der Waldbäche liegt, kommen die Binnengewässer nur auf einen Flächenanteil von fünf Prozent. Obwohl das FFH-Gebiet eine Ausdehnung von 7,4 Kilometer hat, gehört es nur wenigen privaten Besitzern. Dies liegt an den traditionell in dieser Gegend vorhandenen großen landwirtschaftlichen Gütern mit ihren weitläufigen Ländereien.