Festung Thorn | |
---|---|
Zwischen 1888 und 1892 errichtetes Fort I | |
Daten | |
Ort | Toruń, Polen |
Architekt | Ausbau 1872: Hans Alexis von Biehler |
Bauherr | erste Befestigung: Deutscher Orden Ausbau 1872: Preußischer Generalstab |
Baustil | Ausbau 1630: Barock Ausbau 1872: Historismus |
Bauzeit | 1246–1893 |
Koordinaten | 53° 0′ 37″ N, 18° 36′ 26″ O |
Besonderheiten | |
sehr gut erhaltene Befestigung |
Die Festung Thorn, polnisch Twierdza Toruń, ist die Befestigung der polnischen Stadt Toruń, deutsch Thorn. Die Stadt entstand an einem Flussübergang an der Weichsel und war seit Mitte des 13. Jahrhunderts befestigt. Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts Preußen die Herrschaft übernommen hatte, wurde die Festung ausgebaut. Die letzte Modernisierung war der Ausbau zur Gürtelfestung durch das Deutsche Kaiserreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem Ersten Weltkrieg gingen die Anlagen an die polnischen Streitkräfte über, die sie als Kasernen und Lagerhäuser weiter nutzten.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich in der Festung eine Offiziersschule zur Ausbildung von Infanterie- und Artillerieoffizieren, die im Januar 1945 von russischen Einheiten eingeschlossen wurde. Die Besatzung bestand aus ca. 30.000 Mann, denen durch Führerbefehl der Ausbruch aus der Festung gestattet wurde, um sich nach Übergang über die Weichsel zur deutschen Hauptkampflinie (HKL) durch zu kämpfen. Etwa 15.000 Soldaten erreichten die eigenen Linien, etwa 4000 fielen beim Abwehrkampf und dem Übergang über die Weichsel.
Die Festung Toruń gehört heute zu den am besten erhaltenen Verteidigungsanlagen Europas,[1] weil die rund 150 militärischen Objekte aus dem 19. Jahrhundert[2] und einige Objekte aus früherer Zeit weitgehend erhalten sind.