Fiat | |
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Fiat 131 Mirafiori (1974–1978)
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131 | |
Produktionszeitraum: | 1974–1984 |
Klasse: | Untere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Kombi |
Motoren: | Ottomotoren: 1,3–2,0 Liter (40–103 kW) Dieselmotoren: 2,0–2,5 Liter (44–53 kW) |
Länge: | 4230–4264 mm |
Breite: | 1644–1651 mm |
Höhe: | 1381–1411 mm |
Radstand: | 2490 mm |
Leergewicht: | 950–1145 kg
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Vorgängermodell | Fiat 124 |
Nachfolgemodell | Fiat Regata |
Der Fiat 131 mirafiori ist ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse des italienischen Automobilherstellers Fiat und wurde von Herbst 1974 bis Ende 1984 produziert.
Der 131 mirafiori war das einzige Modell von Fiat mit einer numerischen Bezeichnung und einem zusätzlichen Namen in der Modellbezeichnung. Mirafiori ist der Name des Vororts von Turin mit dem Hauptstandort von Fiat, dem Mirafiori Complex. In den USA wurde er als Fiat Brava verkauft. In kleinen Stückzahlen wurde er auch in der DDR verkauft.
Der Antriebsstrang wurde im Wesentlichen vom Vorgänger Fiat 124 übernommen. Der vorn eingebaute Vierzylindermotor treibt über ein Vierganggetriebe und eine geteilte Kardanwelle die Hinterachse an. Sie ist starr und mit vier Längslenkern und einem Panhardstab geführt. Die Schraubenfedern sind gemeinsam mit den Teleskopstoßdämpfern an der Achse montiert. Neu war die Vorderradaufhängung mit MacPherson-Federbeinen, Querlenkern und Stabilisator. Dazu gab es ein Bremssystem mit Scheibenbremsen vorn und Trommelbremsen hinten und eine Zahnstangenlenkung. Vom Motorblock des Fiat 124 abgeleitet wurde ein auf 1,3- beziehungsweise 1,6-l Hubraum aufgebohrtes Triebwerk mit hoch im Block liegender Nockenwelle (OHV-Steuerung) mit Zahnriemenantrieb entwickelt. Diese Kombination war neu und eher ungewöhnlich, sie fand auch im Fiat Campagnola II Anwendung.[1]
Besondere Aufmerksamkeit wurde den Sicherheitsaspekten geschenkt. Drei horizontale Ringstrukturen im Wagenkörper verbesserten den Aufprallschutz ebenso wie Profilplanken in den Türen. Vorbild war hierbei Volvo. Der Tank war besonders geschützt zwischen Rücksitzbank und Kofferraum angeordnet. Die voluminösen Stoßfänger waren in Sonderausführung auch mit hydraulischen Stoßdämpfern erhältlich, sodass ein Aufprall aus bis zu 8 km/h ohne Schäden an der Karosserie einherging. Nachdem Fiat erhebliche Rostprobleme hatte, wurden die Vorkehrungen hier verbessert und eine Rostschutzgarantie von zwei Jahren gegeben.[2]
Im Oktober 1974 wurde der 131 als zwei- und viertürige Stufenhecklimousine eingeführt. Diese erste Serie ist an kleineren Rechteck- (in der Basisausstattung) oder runden Doppelscheinwerfern, Heckleuchten in Form eines um 90 Grad gedrehten T und an verchromten Stoßfängern mit Kunststoffecken zu erkennen. Der 131 war das erste Fahrzeug, bei dem zur Beleuchtung einiger Elemente im Armaturenbrett (Schalter für Nebenfunktionen, Heizungsregulierung) eine zentrale Lichtquelle in Kombination mit Glasfaser-Lichtleitern eingesetzt wurde.
Im März 1975 folgte noch die Kombivariante mit dem Namen Familiare. Wie die Limousine wurde der Kombi auch als Seat 131 verkauft.
Von Januar 1976 bis Juli 1980 entstand aus Homologationsgründen auf Basis der zweitürigen Limousine eine Kleinserie von 400 Fahrzeugen mit der Bezeichnung „131 Abarth Rally“ (auch „Abarth Stradale“ genannt), deren Karosserie von Bertone und deren Technik von Abarth modifiziert wurden. Dabei erhielten die Fahrzeuge einen 16V-Motor mit 1995 cm³ Hubraum, der in der Straßenversion 140 PS, in der Rallye-Werksversion bis zu 210 PS (Vergasermotor) bzw. 235 PS (Motor mit Kugelfischer-Einspritzanlage) leistete, sowie eine Hinterachse mit unabhängiger Radaufhängung.