Field Information Agency, Technical (FIAT) war eine der Einrichtungen der Alliierten, die den Entwicklungsstand der deutschen Forschung und Entwicklung in Naturwissenschaft und Technik gegen Ende des Zweiten Weltkriegs sowie danach ermittelten und bis 1948 mehrere Schriftenreihen herausgaben. Einige dieser Schriften haben den Serientitel FIAT-Reports, FIAT-Reviews oder Field Information Agency, Technical Reports.
Zur Entstehung berichten die Neuen Phys. Bl. 2 (1946) H. 8, S. 218 f. nach Angaben in Presse und Rundfunk (DPD von 2. November 1946): „FIAT-REVIEW. Die britische FIAT (Field-Information Agency Technical Control Commission Germany) sammelt über die deutsche wissenschaftliche Arbeit seit 1939 Berichte. Es ist in den vergangenen Monaten eine größere Anzahl von Wissenschaftlern zur Mitarbeit aufgefordert worden. Es wird um eine Darstellung mit Photographien und eine Liste der Veröffentlichungen sowie in Arbeit befindlicher Untersuchungen gebeten. … Die amerikanische Militärregierung Stuttgart teilt dazu mit, dass gegen die Erteilung von Auskünften und Beantwortung der von der FIAT vorgelegten Fragen keine Bedenken bestehen. Ein Zwang zur Durchführung bestehe nicht. Vielmehr erfolgt die Beantwortung auf völlig freiwilliger Grundlage, wobei die Gewähr gegeben sein muss, dass die Priorität und alle Urheberrechte des Wissenschaftlers gewahrt bleiben. Es wird auch davon ausgegangen, dass eine finanzielle Entschädigung geboten wird, wie es bei der Fiat-Review vorgesehen ist. Das geplante Werk, das auch bisher unveröffentlichte Arbeiten mit erfasst, wird, wie es in dem Bericht heißt, für die internationale Wissenschaft von großer Bedeutung sein.“ Zu dieser Zeit sollen 800 deutsche Wissenschaftler an dem Projekt von Mathematik bis Geografie arbeiten. 38 Bänder zu je 200 Seiten würden erwartet.
Die für Deutschland bestimmte Ausgabe der FIAT Review of German Science ist unter der Bezeichnung FIAT-Berichte bekannt und erschien unter Zulassung Nr. 20 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung als vielbändige Reihe: Naturforschung und Medizin in Deutschland 1939–1946. Wiesbaden: Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung.
Beispielsweise erschien im Dezember 1948 Band 15 Elektronenemission, Elektronenbewegung und Hochfrequenztechnik. Der Teil I wurde herausgegeben von Georg Goubau und Jonathan Zenneck. Letzterer führte die Herausgabe ab 1947 allein fort, nachdem Goubau von den USA angefordert wurde im Zuge der Operation Paperclip.