Flachriemen sind Treibriemen mit flachem, meist rechteckigem Querschnitt. Sie erreichen einen sehr hohen Wirkungsgrad (bis über 98 %).[1]
Flachriemen wurden früher vorwiegend aus Leder hergestellt. Später kamen Gummi-Geweberiemen hinzu, die weitaus formstabiler und feuchtigkeitsunempfindlicher sind. Heute werden Flachriemen neben Leder oft aus Kunststoff (Polyamid, Polyester oder Aramid), sowie aus Leder-Kunststoff-Laminaten hergestellt. Die Kunststoffschicht kann im Inneren feste Kunstfasern oder Stahldrähte enthalten. Gummiumhüllungen oder Lederschichten können den Reibungskoeffizienten erhöhen. Bei beidseitig gleicher Oberfläche und Umhüllungsdicke können sie ggf. sowohl mit der Vorder- als auch mit der Rückseite Flachriemenscheiben antreiben.
Flachriemen hatten eine tragende Rolle in der Industrialisierung des 18. und 19. Jahrhunderts. Mittels Wellen, die meist an der Decke des Fabrikgebäudes verliefen (siehe Transmission), wurde über die Riemen die Kraft eines zentralen Antriebs – meist ein Wasserrad oder eine stationäre Dampfmaschine – den verschiedensten Anwendungen zugeführt. Mit dem Billigerwerden von kleineren Motoren (Elektro- oder auch Druckluftmotoren) ging man zum Einzelantrieb der Werkzeugmaschinen über, so wurde die mechanische Energieverteilung mittels Transmission zunehmend verdrängt und ist heute nur noch gelegentlich in einigen Entwicklungsländern anzutreffen.
Um zu verhindern, dass der Riemen von den Scheiben läuft, kann die Lauffläche der Scheibe in geringem Maß[2] nach außen gewölbt (ballig) ausgeführt werden; der Riemen zentriert sich so von selbst (später genormt in DIN 111:1982-08).[3] Alternativ kann der Riemen auch mittels Führungsgabeln in der gewünschten Position gehalten werden.
Im Wasserturbinenbereich wurden auf Getriebe mit einem 1000 mm breiten Flachriemen bis zu 1,5 MW übertragen.