Foramen apicale

Zahnanatomie
Zahnquerschnitt: Apikale Konstriktion in einem Wurzelkanal bei einem Zahn mit abgeschlossenem Wurzelwachstum.
Foramina apicalia (erkennbar an den kleinen dunklen Punkten) an einem mehrwurzligen Molaren (Abbildung aus Richtung der Wurzelspitzen).

Das Foramen apicale dentis (Kurzform: Foramen apicale, lat.: foramen ‚Öffnung‘, ‚Loch‘; apicale ‚zur Spitze hin‘; dentis ‚des Zahnes‘) oder Wurzelloch ist ein Begriff aus der Anatomie des Zahnes. Es bezeichnet die Öffnung an der Wurzelspitze des Zahnes, durch welche die Nerven, Blut- und Lymphgefäße in das Zahninnere eintreten und die Pulpa (Zahnmark) bilden. Die Rami alveolares (Abzweigungsäste, Arteriolen und Venolen) entspringen im Unterkiefer dem Nervus alveolaris inferior, beziehungsweise der Arteria alveolaris inferior und der Vena alveolaris inferior, im Oberkiefer dem Nervus alveolaris superior, beziehungsweise der Arteria alveolaris superior und der Vena alveolaris superior. Es erfolgt der Eintritt myelinisierter A-Fasern, nichtmyelinisierter C-Fasern und weiterer Nerven und Lymphgefäßen.[1]

Die anatomische Wurzelspitze wird als anatomischer Apex bezeichnet, die Stelle des Zahnes, die sich im Röntgenbild als Wurzelspitze darstellt, wird als röntgenologischer (radiologischer) Apex bezeichnet. Der Abstand vom Foramen physiologicum zum Foramen apicale beträgt gewöhnlich 0,5–1,0 mm, der Abstand vom Foramen physiologicum zum röntgenologischen Apex beträgt 0,5–2,0 mm. Die Abstände vergrößern sich mit dem Alter, da die Bildung des apikalen Wurzelzements (Substantia ossea dentis) zunimmt.[2] Vielfach gibt der Wurzelkanal im apikalen Teil zahlreiche akzessorische Kanäle ab, woraus ein sogenanntes apikales Delta entsteht. An der apicalen Konstriktion beginnt das Desmodont (Wurzelhaut). Das Pulpagewebe geht in ein pulpo-parodontales Mischgewebe über.

Bei einer Zahnwanderung oder -kippung kann das Foramen apicale selbst ebenfalls innerhalb eines Zahnes „wandern“, je nachdem wie die Funktion es erfordert. Dentin und Zement werden dazu entsprechend umgebaut.[3]

  1. Michael Hülsmann: Endodontie. Georg Thieme Verlag, 2008, ISBN 978-3-13-156581-5, S. 37 (google.com). Vorlage:Cite book: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  2. Elmar Hellwig, Joachim Klimek, Thomas Attin: Einführung in die Zahnerhaltung. Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, 2013, ISBN 978-3-7691-3448-3, S. 366 (google.com).
  3. Port, Euler, K. Greve: Lehrbuch der Zahnheilkunde. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-99128-8, S. 99 (google.com).

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