Framingham-Herz-Studie

Mit der Framingham-Herz-Studie begann im Jahre 1948 die systematische Untersuchung der Bevölkerung einer Stadt (Framingham, Massachusetts) auf Ursachen und Risiken der koronaren Herzkrankheit (KHK) und der Arteriosklerose. In den 1940er Jahren wollte der United States Public Health Service (PHS) wissen, warum die KHK die häufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten von Amerika ist und welche Risikofaktoren und Umwelteinflüsse den Anstieg von Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall ausmachen. Dazu wurde die Kohortenstudie als epidemiologischer Ansatz gewählt. Um Zusammenhänge zwischen Expositionen und Krankheiten herauszufinden, wurden im Rahmen des Studiendesigns solche Studienteilnehmer ausgewählt, welche die zu untersuchenden Erkrankungen bislang nicht aufwiesen. Zuerst wurden 5209 Teilnehmer zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr beiderlei Geschlechts für die Studie gewonnen. 1971 wurden die Kinder der ersten Probanden einbezogen, so dass sich die Studie über zwei Generationen erstreckte; mittlerweile (2016) befindet sie sich in der dritten Generation.[1]

Die Teilnehmer aus der Stadt wurden dabei unterschiedlichen Expositionen zugeordnet, zum Beispiel Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum. Anschließend wurde überprüft, ob Personen mit einer Exposition öfter erkrankt sind als solche ohne Exposition. Das Wichtige bei einer solchen Studie ist, dass die Studienbevölkerung zu einem späteren Zeitpunkt erreichbar sein muss. Erst dann kann ermittelt und verglichen werden. Aus den Ergebnissen der Studie konnten wichtige Aussagen über Herz-Kreislauf-Risikofaktoren getroffen werden.[2] Auch heute ist die Framingham-Herz-Studie noch immer die wichtigste epidemiologische Studie in den USA.

  1. Syed S. Mahmood, MD, Prof. Daniel Levy, MD, Prof. Ramachandran S. Vasan, MD, Prof. Thomas J. Wang, MD: The Framingham Heart Study and the epidemiology of cardiovascular disease: a historical perspective. The Lancet, 15. März 2014, abgerufen am 28. November 2016 (englisch).
  2. Leon Gordis: Epidemiology. Fourth edition. Sauders Elsevier, Philadelphia 2009

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