Francis Bacon (Maler)

Reginald Gray: Portrait Francis Bacon, 1960. Kollektion der National Portrait Gallery, London

Francis Bacon (* 28. Oktober 1909 in Dublin; † 28. April 1992 in Madrid) war ein in Irland geborener britischer Maler. Francis Bacon gehört zu den bedeutendsten gegenständlichen Malern des 20. Jahrhunderts. In seinen Werken setzte er sich vornehmlich mit der Darstellung des deformierten menschlichen Körpers in eng konstruierten Räumen auseinander. Besonders bekannt ist Bacon für seine Papstbilder, Kreuzigungsdarstellungen und Porträts seiner engsten Freunde.[1] Seine ungeschönten Figuren und gewagten Darstellungen sind oftmals grotesk und emotionsgeladen. Bacon sprach oft davon, dass er „in Serien“ dachte, wobei er sich normalerweise über einen längeren Zeitraum hinweg auf ein einziges Subjekt konzentrierte und dieses häufig in Form eines Triptychons oder Diptychons ausführte. Seine Arbeiten können gemeinhin als eine Sequenz oder Variation eines einzelnen Motivs beschrieben werden.

Als Autodidakt begann er Ende der 1920er Jahre mit der Malerei, nachdem er zuvor als Innenausstatter gearbeitet hatte.[2] Berüchtigt für sein Leben als bon vivant und seine Spielsucht, gelang ihm 1944 jedoch der Durchbruch als Künstler mit dem Triptychon Drei Studien zu Figuren am Fuße einer Kreuzigung (Tate Britain, London).[3] Ab der Mitte der 1960er Jahre beschäftigte er sich insbesondere mit Porträts von seinen Freunden und Trinkgefährten. Nachdem sich 1971 sein Liebhaber George Dyer das Leben genommen hatte, wurde seine Kunst zunehmend düster, nach innen gerichtet und setzte sich mit dem Lauf der Zeit und dem Tod auseinander. Der Höhepunkt seines Spätwerks wird von einer Vielzahl von Meisterwerken bezeichnet, wie unter anderem Studie für ein Selbstporträt – Triptychon, 1985–86 (Marlborough Fine Art, London).

Ungeachtet seiner existentialistischen Einstellung war Bacon höchst charismatisch, einnehmend, belesen und wortgewandt, wie aus den Interviews und Gesprächen mit David Sylvester hervorgeht.[4] Kunstkritiker Robert Hughes hat ihn als den unfehlbarsten und lyrischen englischen Künstler des 20. Jahrhunderts beschrieben[5] und ihn nebst dem Künstler Willem de Kooning als einen der einflussreichsten Maler der beunruhigenden menschlichen Figur in den 1950ern bezeichnet.[6]

  1. Interview mit David Sylvester, 1966. In: „Interview 2“, von David Sylvester, in: David Sylvester, The Brutality of Fact: Interviews with Francis Bacon, neue Ed. (1976; London, 2016), S. 45–46.
  2. Roya Nikkhah, Arts Correspondent: From decorator to painter – Francis Bacon’s interior designs go on show. 27. September 2009, ISSN 0307-1235 (telegraph.co.uk [abgerufen am 1. Februar 2018]).
  3. Tate: ‘Three Studies for Figures at the Base of a Crucifixion’, Francis Bacon, c.1944 | Tate. In: Tate. (org.uk [abgerufen am 14. Januar 2022]).
  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :0.
  5. Horrible!, The Guardian, Saturday 30 August 2008.
  6. Robert Hughes, The Shock of the New – Episode 6 – The View from the Edge – 21 September 1980 – BBC.

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