Franz Roeckle (* 15. Dezember 1879 in Vaduz; † 23. Dezember 1953 ebenda) war ein lange Zeit in Deutschland tätiger Liechtensteiner Architekt. In Frankfurt am Main zeichnete er unter anderem für den Bau der Westend-Synagoge verantwortlich, beteiligte sich häufig an Architekturwettbewerben jüdischer Gemeinden und war seit Mitte der 1920er Jahre ein Protagonist des Neuen Bauens in der Ära von Ernst May. Spätestens seit 1933 betätigte sich Roeckle aber auch in Liechtenstein als Kämpfer für eine Nationale Bewegung mit eindeutig nationalsozialistischer Ausrichtung. Er war der Mentor hinter den Rotter-Entführern, deren Tat mit dem Tod zweier Menschen endete und „zum Inbegriff antisemitischer und nationalsozialistischer Gewalt“ in Liechtenstein wurde.[1]