Die Gazelle war ein Kriegsschiff der Preußischen Marine, dann der Marine des Norddeutschen Bundes sowie später der Kaiserlichen Marine. Vom Schiffstyp her war sie eine Gedeckte Korvette der Arcona-Klasse und gehörte zusammen mit der Arcona, dem Typschiff dieser Klasse, zu deren erstem Baulos.
Die Gazelle wurde auf der Königlichen Werft in Danzig gebaut, wurde am 3. Dezember 1855 auf Kiel gelegt und lief am 19. Dezember 1859 vom Stapel. Die Übernahme erfolgte am 24. Juni 1861, doch wegen Maschinenschäden wurde sie erst am 15. Mai 1862 in Dienst gestellt. Sie war 73 Meter lang, knapp 13 Meter breit und hatte einen Tiefgang von gut 6,50 Metern. Sie erreichte eine maximale Geschwindigkeit von 13,5 Knoten. Die Bewaffnung der Gazelle bestand zunächst aus sechs 68-Pfünder-Geschützen und zwanzig 36-Pfündern, ab 1870 dann aus siebzehn Ringkanonen mit einem Kaliber von 15 cm. Um Raum für die Expeditionsmitglieder und die benötigte Ausrüstung zu schaffen wurde 1874 die Besatzung auf 338 Mann reduziert. Außerdem entfernte man etwa die Hälfte der Geschütze, so dass auf der Back nur noch eine Ringkanone mit einem Kaliber von 15 cm und in der Batterie acht 15-cm-Marine-Mantel-Kanonen verblieben.[1]
- ↑ Hydrographisches Amt des Reichs-Marine-Amts: Die Forschungsreise S. M. S. „Gazelle“ in den Jahren 1874 bis 1876 unter Kommando des Kapitän See Freiherrn von Schleinitz, Teil 1, Berlin 1889, S. 10f (online).