Gegenklänge, auch Gegenparallelen[1] oder Leittonwechselklänge bezeichnen Begriffe aus der Funktionstheorie und zählen zu den Nebenfunktionen einer Tonart. Sie sind mit den Hauptfunktionen (Tonika, Dominante und Subdominante) einer Tonart großterzverwandt und stellen quasi „Gegenpole“ zu den kleinterzverwandten Parallelklängen dar. In Dur liegen sie eine große Terz über, in Moll eine große Terz unter der zugehörigen Hauptfunktion. Gegen(drei)klänge[2] in Dur sind Molldreiklänge, in Moll sind es Durdreiklänge. In der Funktionstheorie werden sie durch ein an das Symbol der zugehörigen Hauptfunktion angehängtes g oder G gekennzeichnet, wobei Großbuchstaben für Dur, Kleinbuchstaben für Moll stehen.
Bezeichnung | Dur (Beispiele in C-Dur) | Moll (Beispiele in a-Moll) |
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Tonikagegenklang | Tg auf der III. Stufe Bsp.: e-g-h |
tG auf der VI. Stufe Bsp.: F-A-c |
Dominantgegenklang | Dg auf der VII. Stufe Bsp.: H-d-fis (nicht leitereigen!) |
dG auf der III. Stufe Bsp.: c-e-g |
Subdominantgegenklang | Sg auf der VI. Stufe Bsp.: A-c-e |
sG auf der erniedrigten II. Stufe Bsp.: B-d-f (nicht leitereigen!) |
Der Dominantgegenklang kommt als leitereigener Akkord auf der VII. Stufe der lydischen Tonleiter vor. In Dur kann er nicht ausschließlich aus leitereigenen Tönen gebildet werden, sondern nur, wenn man die IV. Stufe zur lydischen Quart erhöht. Entsprechend lässt sich der auf der II. Stufe von Phrygisch leitereigene Subdominantgegenklang in Moll nur darstellen, wenn man die II. Stufe zur phrygischen Sekunde erniedrigt. Der Gegenklang der Mollsubdominante tritt meist als Neapolitanischer Sextakkord, seltener auch als grundstelliger „verselbstständigter Neapolitaner“ in Erscheinung.