Gelbwestenbewegung

Gelbwesten blockieren am 17. November 2018 die Route nationale 19 bei Vesoul (Haute-Saône)
Demonstration in Narbonne (Okzitanien)
Demonstration in Belfort am 1. Dezember 2018

Die Gelbwestenbewegung (französisch Mouvement des Gilets jaunes) ist eine überwiegend über soziale Medien organisierte Bürgerbewegung in Frankreich, die zwischen November 2018 und ihrem Abflauen im Frühjahr 2019 landesweite Proteste ausrief. Die Bezeichnung leitet sich von den gelben Warnwesten ab, die die Protestierenden als Erkennungszeichen trugen. Die jeweils am Samstag über mehrere Monate stattfindenden Demonstrationen der „Gelbwesten“ begannen zunächst als Protest gegen eine von Präsident Emmanuel Macron zur Finanzierung und Durchsetzung der Energiewende in Frankreich geplante höhere Besteuerung fossiler Kraftstoffe (insbesondere Diesel).[1] Später wurden weitere Forderungen aufgestellt, etwa die Anhebung des Mindestlohns und der Renten sowie die Einführung eines „basisdemokratischen“ RIC (référendum d’initiative citoyenne), mit dem die politischen Belange stärker direkt mitgestaltet werden sollen.[2]

Die politische Ausrichtung ihrer Anhänger ist uneinheitlich und reicht von extremen Nationalisten bis zu anarchistischen Aktivisten; die Bewegung verfügte weder über ein Programm noch gibt es Ansprechpartner oder offizielle Sprecher.[3] Die Proteste waren wiederholt von gewalttätigen Krawallen (inklusive Brandstiftungen) begleitet und einer Radikalisierung einiger Demonstranten über die Monate.

  1. Leo Klimm: Aufstand der Mittelschicht. In: SZ.de. 17. November 2018, abgerufen am 14. Dezember 2018.
  2. Die gelben Westen: Wer sie sind und was sie wollen. 3. Dezember 2018, abgerufen am 23. Dezember 2018.
  3. Bernhard Pötter: „Gelbwesten“-Proteste in Frankreich: Klassenkampf mit Klimaschutz. In: Die Tageszeitung: taz. 25. April 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 25. April 2019]).

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