Das Gelsenkirchener Behandlungsverfahren ist ein umstrittenes, wissenschaftlich nicht anerkanntes Behandlungsverfahren für Neurodermitis und Asthma bronchiale, das nur an der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen angeboten und 2020 eingestellt wurde.
Es handelt sich um eine psycho- und verhaltenstherapeutische Komplexbehandlung unter der Annahme, dass diese Erkrankungen auf einer fehlerhaften Antwort auf psychischen Stress beruhen.[1][2] Die Behandlung ist interdisziplinär im Rahmen eines in der Regel 3-wöchigen stationären Aufenthaltes und bezieht neben dem erkrankten Kind eine elterliche Begleitperson ein. Die Therapie umfasst medizinische, psychologische, pflegerische, und ernährungsmedizinische Maßnahmen und je nach Bedarf Allergietests (Pricktest, IgE, ggf. Immununtersuchungen), Lungenfunktionsuntersuchungen, allergen- und säurearme Ernährung, gegebenenfalls orale Provokation mit Nahrungsmitteln sowie die Ausschaltung umweltbelastender Stoffe. Besonderes Gewicht wird auf das Erlernen von Stress-Bewältigungsfähigkeiten gelegt. Die Methode wurde von dem Pädiater Ernst August Stemmann in den Jahren 1970–1980 entwickelt und 2002 gemeinsam mit Sibylle Stemmann publiziert.