Die erste Genfer Atomkonferenz (englisch: International Conference on the Peaceful Uses of Atomic Energy) fand vom 8. bis zum 20. August 1955 in Genf unter der Federführung der Vereinten Nationen statt.[1][2] Den Anlass bot Dwight D. Eisenhowers Rede Atoms for Peace.[3] Sie führte letztlich zur Gründung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO; englisch: IAEA). Folgekonferenzen fanden in unregelmäßigem Abstand statt, die zweite wurde vom 1. bis 13. September 1958, die dritte vom 31. August bis zum 9. September 1964 und die vierte vom 6. bis zum 16. September 1971 erneut in Genf abgehalten.
No. | Zeitraum |
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1. | 8. bis zum 20. August 1955 |
2. | 1. bis 13. September 1958 |
3. | 31. August bis zum 9. September 1964 |
4. | 6. bis zum 16. September 1971 |
An der ersten, bereits Ende 1954 von den Vereinigten Staaten angeregten Konferenz nahmen etwa 1.500 Wissenschaftler teil und mehr als 1.000 Konferenzdokumente wurden eingereicht. Im Vordergrund stand die Sorge um eine zu erwartende Energieknappheit im Elektrizitäts-, aber auch im Wärme- und Treibstoffmarkt, und es wurden Konzepte vorgestellt, wie die zivile Nutzung der Kernenergie hier Abhilfe schaffen könnte. Dabei wurden vor allem Fragen der Wirtschaftlichkeit und des Kapitalbedarfs diskutiert und Fragen zur Sicherheit nuklearer Anlagen so gut wie gar nicht.
Die Atomgroßmächte, also die USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich, gaben auf dieser Konferenz das erste Mal einen Einblick in ihre bisherigen Aktivitäten und Pläne bezüglich der zivilen Nutzung der Kernenergie, also der Entwicklung und dem Bau von Kernkraftwerken. Gleichzeitig wurden die Möglichkeiten zur Kontrolle und Verbreitung von spaltbarem Material diskutiert.[4]
Die Grundstimmung bei der Konferenz war sehr optimistisch, was die Entwicklungsmöglichkeiten der zivilen Nutzung der Kernenergie anbelangt.
Die 1. Genfer Atomkonferenz löste bei den Delegierten Deutschlands einen gewissen Schock aus, da diese den Eindruck bekamen, einen 10-Jahres-Rückstand aufholen zu müssen. Der Bundesrepublik war es nach dem Krieg erst mit der Unterzeichnung der Pariser Verträge wieder erlaubt, im Bereich der Kernphysik und Kernkrafttechnik zu forschen.