Der Gero-Codex ist die älteste der mittelalterlichen Handschriften, die der Buchmalerschule des Klosters Reichenau zugeschrieben werden kann. Sie wurde um das Jahr 969 vermutlich für den späteren Kölner Erzbischof Gero angefertigt. Die Bilderhandschrift ist ein herausragendes Beispiel der ottonischen Buchmalerei und wurde in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO aufgenommen. Es handelt sich um ein Evangelistar oder Perikopenbuch, das die Evangelientexte des Kirchenjahres enthält. Es war so zusammengestellt, dass es die für die Heilige Messe nötigen Teile der Evangelien enthielt und so während der Liturgie genutzt werden konnte. Die Handschrift wird heute in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt unter der Signatur Hs. 1948 aufbewahrt.
↑Peter Michael Kleine: Glaube und Hoffnung. Der Gero-Codex. Symbol geglaubter Realität. In: Michael Gosmann, Peter Michael Kleine, Kathrin Ueberholz: Der Gero Codex kehrt zurück. Das gemalte Buch von Wedinghausen. Dokumentationsband über die Ausstellung des Gero Codex im Kloster Wedinghausen vom 24. Oktober 2009 bis 17. Januar 2010. Arnsberg 2010, berichtigte Fassung OCLC682101094.