Geschichte der Schweizer Eisenbahn

Plakat zur Gründung der SBB von Fritz Boscovits

Die Geschichte der Schweizer Eisenbahn war bis zur Eröffnung der ersten Strecke (von Strassburg) nach Basel 1844 erst einmal eine Geschichte der Planungen: Seit den 1820er-Jahren arbeiteten die damals noch souveränen Kantone und private Industrielle fortgeschrittene Projekte aus, die jedoch infolge der politischen Instabilität während der Restauration und der gegensätzlichen Interessen der Kantone nicht umgesetzt werden konnten. Die erste, ausschliesslich auf Schweizer Boden gebaute Eisenbahnstrecke wurde 1847 zwischen Zürich und Baden eröffnet. Ein richtiger Eisenbahnbauboom setzte erst mit der Verabschiedung des Eisenbahngesetzes 1852 ein. Es legte fest, dass Eisenbahnen durch Private oder Kantone gebaut und betrieben werden sollten, was zu einem erbitterten Konkurrenzkampf der verschiedenen Privatbahngesellschaften und zu Konkursen der Schweizerischen Ostwestbahn 1861 sowie der Schweizerischen Nationalbahn 1878 führte. Dies war einer der Gründe, die zu einem Meinungsumschwung führten und die Forderung nach einer Verstaatlichung der Bahngesellschaften laut werden liess. Dies geschah im Zeitraum zwischen 1901 und 1909, als die fünf grossen Privatbahnen in die Schweizerischen Bundesbahnen überführt wurden. Zwar wurden weiterhin Privatbahnen gegründet; diese befanden sich jedoch nicht in den Händen von Privateigentümern, sondern grösstenteils in kommunaler oder staatlicher Hand. Infolge der fehlenden Kohle in der Schweiz und wegen reichlich vorhandenem Strom aus Wasserkraft wurde schon früh mit der Elektrifizierung der Strecken begonnen. Die beiden Weltkriege bestärkten die Schweiz dabei, denn während dieser benötigten die Kriegsparteien die in ihren Revieren geförderte Steinkohle für ihre energieaufwändige Kriegswirtschaft. Durch die Elektrifizierung wurde die Schweiz autarker.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Konkurrenz durch den Strassenverkehr zu, so dass einige Strecken stillgelegt wurden; allerdings nicht in jenem Ausmass wie im übrigen Westeuropa.

1975 wurde mit der Heitersberglinie die erste neue Strecke seit dem Zweiten Weltkrieg eingeweiht.[1] Die Einführung des Taktfahrplans 1982 war ein weiterer Meilenstein in der Organisation des schweizerischen Eisenbahnwesens. Er wurde durch die S-Bahn Zürich und den Aufbau anderer S-Bahn-Netze gefördert. Mit der Eröffnung der Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist im Jahr 2004 war das Kernstück des Konzepts der Bahn 2000 fertiggestellt. Der Lötschberg-Basistunnel wurde im Juni 2007 in Betrieb genommen und der Gotthard-Basistunnel 2016. Diese beiden Tunnel bilden die Neue Eisenbahn-Alpentransversale. Die mittelfristigen Ausbaumassnahmen werden im Projekt Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB) zusammengefasst.

  1. Richtiger Neubau und nicht nur Streckenverlegung

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