Über die Entstehung und frühe Geschichte des Schachspiels bestehen unterschiedliche Auffassungen.[1] Vor allem Indien, aber auch Persien und bisweilen China werden als Ursprungsländer genannt. Der Zeitraum der vermuteten Entstehung schwankt zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert. Um die Erfindung des Spiels ranken sich zahlreiche Legenden, deren berühmteste die Weizenkornlegende ist. Seit dem 6. Jahrhundert ist das Schachspiel in Persien belegt. Es verbreitete sich im 7. Jahrhundert im Zuge der islamischen Expansion im Nahen Osten und in Nordafrika. Über das maurische Spanien, Italien, das byzantinische Reich gelangte das Spiel zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert ins abendländische Europa, wo es im Hochmittelalter einerseits zu den sieben ritterlichen Tugenden gehörte, andererseits kirchliche Missbilligung erfuhr.
Im 15. Jahrhundert veränderten sich die Spielregeln einschneidend, so dass seither vom modernen Schach, wie es heute gespielt wird, gesprochen werden kann. Spanien (16. Jahrhundert), Italien (spätes 16. und 17. Jahrhundert), Frankreich (spätes 18. und frühes 19. Jahrhundert), England (Mitte 19. Jahrhundert), Deutschland und Österreich-Ungarn (spätes 19. und frühes 20. Jahrhundert) und Sowjetunion bzw. Russland (Mitte 20. Jahrhundert bis heute) lösten sich in der Folge als führende europäische Schachnationen ab. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu regelmäßigen Schachturnieren. 1886 kam es zur Austragung der ersten offiziellen Weltmeisterschaft mit dem Sieger Wilhelm Steinitz. Am 20. Juli 1924 wurde der Weltschachbund FIDE gegründet. Ende des 20. Jahrhunderts begann die Entwicklung spielstarker Schachprogramme, welche etwa seit der Jahrtausendwende das Niveau der weltbesten Spieler übertreffen.