Als Glockenrippe bezeichnet man den vertikalen Schnitt (Längsschnitt) einer Glocke, der den Wandungsverlauf vom untersten Rand (Schärfe) bis zur Haube zeigt. Da Glocken Rotationskörper sind (ausgenommen manche fernöstliche Glocken), reicht der halbe Schnitt, um die Form der Glocke zu bestimmen. Diese ist durch Rotation der Rippe um die senkrechte Mittelachse der Glocke gegeben. Das nutzt man beim Glockenguss zur Herstellung der Gussform mittels einer rotierenden Schablone der Rippe.
Die Rippe bestimmt das Klangverhalten der Glocke. Speziell ihr Teiltonaufbau hängt nur von der Rippe ab, während ihre Tonhöhe (Schlagton) und die Abklingdauer von Schlag- und Teiltönen vom Material der Glocke mit beeinflusst wird. Jede Glockengießerei besitzt daher eine oder mehrere eigene Rippenformen, die als Betriebsgeheimnis gewahrt werden.