Afrika südlich der Sahara ist die weltweit am schwersten von der HIV-Epidemie getroffene Region: 2014 lebten mit 25,8 Millionen HIV-positiver Menschen 70 % aller Menschen mit HIV/AIDS in Subsahara-Afrika; dort kam es zu 66 % (790.000) aller HIV-bedingten Todesfälle. 1,4 Millionen wurden neu infiziert. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich die Anzahl der Neuinfektionen im Jahr 2014 um 41 % reduziert.[1]
Laut dem Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) ging die Anzahl der durch AIDS verursachten Todesfälle im Zeitraum 2000–2014 um 34 % zurück.[2] Die AIDS-Epidemie hatte dramatische demografische Folgen: In einigen Ländern ist durch die Immunschwäche die Lebenserwartung um mehr als 20 Jahre gesunken.[3] In vielen Ländern ist die Lebenserwartung inzwischen jedoch wieder deutlich angestiegen, so zum Beispiel in Südafrika, wo die Lebenserwartung zwischen 2005 und 2014 von 52 auf 61 Jahre anstieg.[1]
Innerhalb Afrikas unterscheidet sich Nordafrika (0,1 %) hinsichtlich des Anteils der Infizierten an der Gesamtbevölkerung (Prävalenz) deutlich von Subsahara-Afrika (4,8 %).[1]
Die Hauptübertragungswege von HIV unterscheiden sich grundlegend von denen in Europa und Nordamerika: Der heterosexuelle Geschlechtsverkehr ist in Afrika mit etwa 50 % der HIV-Infektionen der weitaus häufigste Übertragungsweg. Zu weiteren 5 bis 10 % der Ansteckungen kommt es durch infizierte Bluttransfusionen. Die Übertragung des Virus von HIV-positiven, schwangeren Frauen auf ihre Neugeborenen während der Schwangerschaft, der Geburt und der Stillzeit ist ein wichtiger Ansteckungsweg: Im Jahr 2014 übertrugen infizierte Schwangere das HI-Virus mit einer Wahrscheinlichkeit von 14 % auf ihr Kind (Mother to child transmission – MTCT).[1] Die Hälfte von ihnen stirbt im ersten Lebensjahr, die meisten anderen vor dem fünften Geburtstag.[4]