HIV/AIDS in Afrika

Verbreitung von HIV/AIDS in Afrika südlich der Sahara:
     < 1 %
     1 % – < 5 %
     5 % – < 10 %
     10 % – < 20 %
     20 % – 28 %
     keine Daten
Angabe in Prozent der erwachsenen Bevölkerung (Alter 15 bis 49)

Afrika südlich der Sahara ist die weltweit am schwersten von der HIV-Epidemie getroffene Region: 2014 lebten mit 25,8 Millionen HIV-positiver Menschen 70 % aller Menschen mit HIV/AIDS in Subsahara-Afrika; dort kam es zu 66 % (790.000) aller HIV-bedingten Todesfälle. 1,4 Millionen wurden neu infiziert. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich die Anzahl der Neuinfektionen im Jahr 2014 um 41 % reduziert.[1]

Laut dem Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) ging die Anzahl der durch AIDS verursachten Todesfälle im Zeitraum 2000–2014 um 34 % zurück.[2] Die AIDS-Epidemie hatte dramatische demografische Folgen: In einigen Ländern ist durch die Immunschwäche die Lebenserwartung um mehr als 20 Jahre gesunken.[3] In vielen Ländern ist die Lebenserwartung inzwischen jedoch wieder deutlich angestiegen, so zum Beispiel in Südafrika, wo die Lebenserwartung zwischen 2005 und 2014 von 52 auf 61 Jahre anstieg.[1]

Innerhalb Afrikas unterscheidet sich Nordafrika (0,1 %) hinsichtlich des Anteils der Infizierten an der Gesamtbevölkerung (Prävalenz) deutlich von Subsahara-Afrika (4,8 %).[1]

Die Hauptübertragungswege von HIV unterscheiden sich grundlegend von denen in Europa und Nordamerika: Der heterosexuelle Geschlechtsverkehr ist in Afrika mit etwa 50 % der HIV-Infektionen der weitaus häufigste Übertragungsweg. Zu weiteren 5 bis 10 % der Ansteckungen kommt es durch infizierte Bluttransfusionen. Die Übertragung des Virus von HIV-positiven, schwangeren Frauen auf ihre Neugeborenen während der Schwangerschaft, der Geburt und der Stillzeit ist ein wichtiger Ansteckungsweg: Im Jahr 2014 übertrugen infizierte Schwangere das HI-Virus mit einer Wahrscheinlichkeit von 14 % auf ihr Kind (Mother to child transmission – MTCT).[1] Die Hälfte von ihnen stirbt im ersten Lebensjahr, die meisten anderen vor dem fünften Geburtstag.[4]

  1. a b c d How AIDS changed everything, UNAIDS, 2015 (PDF; 12,3 MB).
  2. AIDS by the numbers 2015, Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids, 2015 (PDF; 790 kB).
  3. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. 2013. Hunger und Fehlernährung haben viele Ursachen. Hintergrund.
  4. K. M. De Cock u. a.: Prevention of mother-to-child-transmission in resource-poor countries. In: Jama. 283, 2000, S. 1175–1182.

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