Die Halloween-Katastrophe in Seoul ereignete sich in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober 2022 bei Feierlichkeiten zu Halloween im Ausgehviertel Itaewon der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, an denen schätzungsweise rund 100.000 Menschen teilnahmen. Mindestens 159 Menschen starben und weitere 196 wurden verletzt.
Es handelt sich bei dem Unglück um das Massengedränge mit den meisten Todesopfern in der Geschichte Südkoreas und um eine der größten Katastrophen des Landes nach dem Untergang des Fährschiffs Sewol 2014.
Zu dem Unglück kam es, als sich Menschenmengen aus entgegengesetzten Richtungen durch eine enge und kurze Gasse bewegten. Die verspäteten Maßnahmen von Polizei, Feuerwehr und örtlichem Bezirksamt gerieten bald in die Kritik und sind Gegenstand laufender Ermittlungen.
Ein polizeiliches Sonderteam kam nach Abschluss wochenlanger Ermittlungen zum Schluss, dass fehlende Sicherheitsvorkehrungen und andere Versäumnisse wie verspätete Weitergabe von Informationen und mangelnde Kooperation zwischen den zuständigen Stellen zur hohen Anzahl von Todesfällen beigetragen haben. Die Polizei hat den Fall an die Staatsanwaltschaft zu weiteren Ermittlungen gegen 23 Beamte übergeben. Innenminister Lee Sang-min, der Seouler Bürgermeister Oh Se-hoon sowie Polizeichef Yoon Hee-keun sollen laut dem polizeilichen Sonderteam nicht für die Katastrophe zur Verantwortung gezogen werden können.