Hamas

Hamas
Islamische Widerstandsbewegung
حركة المقاومة الإسلامية‎
Harakat al-Muqawama al-Islamiya
Partei­vorsitzender Chalid Maschal[1]
Bundes­vorstand Khalil al-Hayya
Entstehung Als regionaler Ableger der Muslimbrüder
Gründung 10. Dezember 1987
Gründer:
Ahmad Yasin,
Abd al-Aziz ar-Rantisi
...und weitere
(darunter: Mahmud az-Zahar und Hassan Yousef)
Gründungs­ort Gaza (Stadt)
Haupt­sitz Gaza (Stadt), Gazastreifen
Aus­richtung Palästinensischer Nationalismus[2][3],
Islam. Nationalismus[4][2],
Islam. Neofundamentalismus[5][6],
Islamismus[2][7],
Antizionismus[8],
Militarismus (Qassam-Brigaden)[9][10]
Farbe(n) Grün
Parlamentssitze 74 von 132 Sitzen im Palästinensischen Legislativrat
Internationale Verbindungen Allianz der palästinensischen Streitkräfte
Website hamasinfo.info/

Die Hamas (arabisch حركة المقاومة الإسلامية, DMG Ḥarakat al-muqāwamat al-islāmiyya ‚Islamische Widerstandsbewegung‘) wurde im Dezember 1987 anlässlich der Ersten Intifada, dem „Krieg der Steine“, im Gazastreifen als regionaler Ableger der Muslimbruderschaft durch Scheich Ahmed Yassin und weitere Muslimbrüder gegründet. Als arabisches Akronym steht der Name der Organisation auch für „Eifer“ bzw. „Glaubenseifer“ (arabisch حماس, DMG ḥamās ‚Begeisterung, Eifer, Kampfgeist‘). Die Hamas ist eine palästinensische sunnitisch-islamistische Organisation, die international von 41 Staaten als Terroristische Vereinigung eingestuft wurde; sie besteht aus einer politischen Partei, einem sozialen Hilfswerk und den paramilitärischen Izzaddin al-Qassam-Brigaden. Ihre gesamte Mitgliederzahl wurde bis Oktober 2023 auf 35.000 bis 80.000 geschätzt. Das erklärte Ziel der Hamas ist es, den Staat Israel zu vernichten. Auf dem von 162 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) anerkannten Staatsgebiet Israels und auf dem Territorium des von 145 der 193 UN-Mitgliedstaaten anerkannten Staates Palästina beabsichtigt die Terrororganisation einen vom Islam geprägten Gottesstaat zu errichten.

2006, ein Jahr nach Israels Rückzug aus dem Gazastreifen, erhielt die Hamas bei den bislang letzten freien Parlamentswahlen in den palästinensischen Autonomiegebieten die Mehrheit der Wählerstimmen im Gazastreifen. Im sogenannten Kampf um Gaza im Juni 2007 schaltete sie dort die konkurrierende säkulare Fatah aus und ergriff gewaltsam die Macht im Gazastreifen, in dem sie seither die Regierung stellt. Seit 1989 greift die Hamas Israel immer wieder durch Terrorakte an, darunter Morde, Selbstmordanschläge und Beschuss mit Qassam-Raketen. Damit löste sie mehrere Gaza-Kriege aus. Bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ermordete sie mindestens 1139 Menschen und löste den Krieg in Israel und Gaza seit 2023 aus. Deshalb stufen Historiker und Politikwissenschaftler, die Europäische Union, die USA und weitere Staaten die Hamas als Terrororganisation ein. Als engste Verbündete der Hamas gelten die Mitglieder der sogenannten „Achse des Widerstands“.

  1. https://www.timesofisrael.com/whos-next-speculation-whirls-on-who-will-take-over-hamas-from-slain-sinwar/
  2. a b c Katerina Dalacoura: Islamist Terrorism and Democracy in the Middle East. Hrsg.: Cambridge University Press. Cambridge 2012, ISBN 978-0-511-97736-7, S. 66–67, doi:10.1017/CBO9780511977367.004.
  3. Gelvin, James L.: The Palestinian National Movement Comes of Age. In: Cambridge University Press (Hrsg.): The Israel-Palestine Conflict: One Hundred Years of War. New York 2014, ISBN 978-1-107-61354-6, S. 226.
  4. Stepanova, Ekaterina: Terrorism in Asymmetrical Conflict: Ideological and Structural Aspects. Hrsg.: SIPRI / Oxford University Press. 2008, ISBN 978-0-19-953355-8, S. 113.
  5. A Quick Look at Hamas. In: nytimes.com. 8. Oktober 2023, abgerufen am 19. Oktober 2024.
  6. Menachem Klein: Hamas in Power. In: Middle East Journal. Band 61, Nr. 3, 2007, ISSN 0026-3141, S. 442–459, doi:10.3751/61.3.13.
  7. Dunning, Tristan: Hamas, Jihad and Popular Legitimacy: Reinterpreting Resistance in Palestine. Routledge, 2016, ISBN 978-1-317-38494-6, S. 270.
  8. Mišʿal, Šāʾûl; Sela, Avraham; Selaʿ, Avrāhām: The Palestinian Hamas: vision, violence, and coexistence. Hrsg.: Columbia University. New York 2006, ISBN 978-0-231-14006-5.
  9. Marwan Darweish and Carol Rank: Peacebuilding and Reconciliation Contemporary Themes and Challenges. Hrsg.: Pluto Press. S. 166–182, doi:10.2307/j.ctt183pbzt.15.
  10. Ido Levy: How Hamas Built an Army. In: washingtoninstitute.org. The Washington Institute for Near East Policy, 2. Januar 2024, abgerufen am 19. Oktober 2024 (englisch).

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