Haplogruppe E (Y-DNA)

Haplogruppe des Y-Chromosoms
Name E
Mögliche Ursprungszeit vor ca. 50.000 – 55.000 Jahren
Möglicher Ursprungsort Asien[1] oder möglicherweise Ostafrika
Vorgänger DE
Nachfolger E1 (P147), E2 (M75)
Mutationen L339, L614, M40/SRY4064/SRY8299, M96, P29, P150, P152, P154, P155, P156, P162, P168, P169, P170, P171, P172, P173, P174, P175, P176
Haplogroup E (Y-DNA)
E1b1b1 origins map
E1b1b1 origins map

Haplogruppe E ist in der Humangenetik eine Haplogruppe des Y-Chromosoms.

Diese Haplogruppe wird in zwei Untergruppen aufgeteilt: E1 (oder E-P147), unterschieden durch die SNP-Mutation P147, und E2 (oder E-M75), unterschieden durch M75.

E1b1b: Die häufigste Y-Haplogruppe unter nordafrikanischen Berbern

E1 wird in weitere Untergruppen unterteilt:

  • E1a (früher E1), unterschieden durch M33 und M132. Davon existieren zwei weitere Untergruppen:
  • E1a1 (oder E-M44, früher E1a)
  • E1a2 (oder E-P110)
  • E1b, unterschieden durch P177. Sie enthält zwei besonders große Untergruppen:
  • E1b1 (früher E3 auch als E-M215 bezeichnet). E1b1 ist weiterhin in Untergruppen unterteilt
  • Haplogruppe E1b1a (früher E3a)
  • Haplogruppe E1b1b (früher E3b)
  • E1b2 (früher E4)

E2 wird kaum gefunden, hat aber trotzdem zwei Untergruppen:

  • E2a M41/P210
  • E2b M54, M90, M98. Dieser Stamm enthält E2b1 (E-M85), früher als E2b2 bekannt, und seine Untergruppen.

E1 und E2 werden fast ausschließlich in Afrika vorgefunden, nur E1b1b kommt in bedeutender Anzahl in Europa und Westasien vor. Die meisten Afrikaner südlich der Sahara gehören der Haplogruppe E an, während Europäer eher seiner Subgruppe E1b1b angehören.[2]

Haplogruppe E scheint in Westasien[3] oder Nordostafrika entstanden zu sein, gemessen an der Dichte und Vielfalt der heutigen Bevölkerung in dieser Gegend. Tatsächlich ist Haplogruppe E aber mit D verwandt, die allerdings nicht in Afrika verbreitet ist und so offenlässt, ob E nicht in Zentralasien oder Westasien entstand und durch Rückbesiedelung wieder nach Afrika gelangte.[4] In der Tat glaubt Stephen Oppenheimer,[5] dass die ersten Menschen am Einflussbereich des Roten Meeres zwischen Äthiopien und dem Jemen zum ersten Mal erfolgreich Afrika verließen. Das würde bedeuten, dass die Haplogruppe DE den Jemen erreichte, während D nach Südostasien auswanderte und E in Arabien siedelte und später eine (fast ausschließlich) männliche Migration nach Afrika einsetzte.

  1. J. Chiaroni, P. A. Underhill, L. L. Cavalli-Sforza (2009).
  2. Fulvio Cruciani u. a.: Phylogeographic Analysis of Haplogroup E1b1b (E-M215) Y Chromosomes Reveals Multiple Migratory Events Within and Out Of Africa. In: Am. J. Hum. Genet. Band 74, Mai 2004, S. 1014–1022.
  3. Jacques Chiaroni, Peter A. Underhill, Luca L. Cavalli-Sforza: Y chromosome diversity, human expansion, drift, and cultural evolution. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 106, Nr. 48, 1. Dezember 2009, ISSN 0027-8424, S. 20174–20179, doi:10.1073/pnas.0910803106, PMID 19920170, PMC 2787129 (freier Volltext).
  4. Y-DNA Haplogroup E and its Subclades. 2008.
  5. Stephen Oppenheimer

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