Klassifikation nach ICD-10 | |
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R33 | Harnverhaltung |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Zu einem Harnverhalt (Synonyme: Harnsperre,[1] Harnverhaltung, altgriechisch ισχουρια ischouria Ischurie, lateinisch Retentio urinae) kommt es, wenn die gefüllte Harnblase nicht spontan entleert werden kann.[2][3] Ein Harnverhalt kann äußerst schmerzhaft sein, muss aber keine Schmerzen verursachen – vor allem wenn gleichzeitig eine Zuckerkrankheit vorliegt. Wenn der Druck in der Blase so weit ansteigt, dass er das ursächliche Hindernis überwindet, kommt es zu einem ungeregelten Harnabgang im Sinne einer Überlaufblase.
Mechanische Ursachen können eingeklemmte Steine oder Fremdkörper in der Harnröhre, Prostatavergrößerungen, Verletzungen oder Tumoren des Blasenhalses oder der Harnröhre, Harnröhrenklappen, -missbildungen oder -verengungen, Meatusstenosen, Phimosen oder Paraphimosen sein; es existieren aber auch neurogene (nervlich bedingte) und psychogene (seelisch bedingte) Blasenentleerungsstörungen.[4]
Beim Harnverhalt fließt kein Urin, weil der Abfluss behindert ist. Bei der Anurie fließt kein (oder nur wenig) Urin, weil kein (oder nur wenig) Urin gebildet wird. Diese beiden Zustände müssen differentialdiagnostisch unterschieden werden. Im weiteren Zeitablauf fließt beim Harnverhalt doch wieder Urin. Auch bei der Anurie kann sich im Zeitablauf noch Restharn aus der Blase entleeren.