Heidenmauer (Wiesbaden)

Die Abbruchkante der Heidenmauer mit dem Verbindungsbogen zum Kaiser-Friedrich-Bad. Der Holzaufsatz stammt von 1903.
Abschnitt der Heidenmauer am Schulberg oberhalb des Römertores

Die Heidenmauer ist das bekannteste römische Denkmal in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden, dem römischen Aquae Mattiacorum. Sie wurde nach bisheriger Ansicht um 370 n. Chr. unter Kaiser Valentinian I. errichtet[1] und ist damit das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt. Der Zweck dieser Wehrmauer lässt sich bis heute nicht eindeutig bestimmen, wie auch die Datierung nicht genauer als allgemein in die Spätphase des römischen Wiesbaden eingegrenzt werden kann.

In der wilhelminischen Zeit wurde die Heidenmauer zum Bau der Coulinstraße durchbrochen und im Stil der Zeit mit dem sogenannten Römertor ergänzt. Während von der Mauer nur wenige Abschnitte oberirdisch sichtbar sind, ist das später eingefügte Tor als sichtbares Monument in die städtebaulichen Strukturen des 19. Jahrhunderts im Quellenviertel eingebunden. Es ist ein Kulturdenkmal aus künstlerischen, städtebaulichen und ortsgeschichtlichen, die Heidenmauer aus stadtgeschichtlichen Gründen.[2]

  1. Walter Czysz: Wiesbaden in der Römerzeit. Theiss, Stuttgart 1994, ISBN 3-8062-1088-8, S. 220, 222 und 225; Hans-Günther Simon: Kastelle und Civitas-Hauptort Aquae Mattiacorum. In: Dietwulf Baatz, Fritz-Rudolf Herrmann (Hrsg.): Die Römer in Hessen. Konrad Theiss, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0267-2, S. 485–491, hier S. 490; Jörg Lindenthal: Kulturelle Entdeckungen. Archäologische Denkmäler in Hessen. Jenior, Kassel 2004, ISBN 3-934377-73-4, S. 200; Jürgen Oldenstein: Kastell Alzey. Archäologische Untersuchungen im spätrömischen Lager und Studien zur Grenzverteidigung im Mainzer Dukat. Habilitationsschrift, Universität Mainz 1992, S. 320–321; Jürgen Oldenstein: Die spätrömischen Befestigungen zwischen Straßburg und Andernach. In: Franz J. Felten (Hrsg.): Befestigungen und Burgen am Rhein (= Mainzer Vorträge. 15). Steiner, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-515-10072-4, S. 28.
  2. Sigrid Russ: Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden I.1 – Historisches Fünfeck (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland.). Stuttgart 2005, S. 118, 144, 146.

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