Der Ausdruck Heilsgeschichte (auch Heilsökonomie, lat. historia salutis) wurde in der christlichen Theologie um die Mitte des 19. Jahrhunderts geprägt. Er wird seither in verschiedenen Zusammenhängen unterschiedlich verwendet und war wegen seiner theologischen Implikationen von Anfang an umstritten.[1] Gemeint ist die gesamte vergangene und künftige Geschichte der Menschheit, insoweit sie eschatologisch unter dem Gesichtspunkt eines erwarteten Heils (siehe auch Soteriologie) betrachtet und gedeutet wird. Unter dieser Perspektive erscheint die Geschichte als sinnvolle, planmäßige Abfolge göttlicher Handlungen, die letztlich auf die Vollendung des in der Offenbarung verheißenen Heils abzielen. Wie in der verwandten, jüngeren Geschichtstheologie wird der Begriff überwiegend in einem christlichen Zusammenhang verwendet. Eine Übertragung auf andere Erlösungsreligionen wie das Judentum und den Islam, in denen analoge Vorstellungen bestehen, ist aber möglich und wird praktiziert.[2]