Heiratspolitik bezeichnet die planmäßige Vorgehensweise vieler hochadliger Familien und regierender Monarchen, die Herrschaft ihrer Person und Familie durch die gezielte Verheiratung ihrer Nachkommen abzusichern oder auszubauen und so die „vorhandenen Humanressourcen der Familie“[1] auszunutzen, indem möglichst wirkungsvolle Verbindungen mit anderen Herrscherhäusern eingegangen werden, bis hin zu Allianzen mit gegenseitigem Frauentausch. Diese Verbindungen sind oft arrangierte Heiraten und teils Zwangsheiraten, die bereits mit einer frühen Kinderverlobung eingeleitet werden können.
Im weitesten Sinne wird unter Heiratspolitik auch die strategische Auswahl von Heiratspartnern bei Großfamilien, Abstammungsgruppen (Lineages, Clans) und anderen sozialen Gruppen verstanden (siehe auch Heiratsregeln, Heiratskreis).[2]