Henne-Ei-Problem

Als Henne-Ei-Problem werden in der Alltagssprache unbeantwortbare Fragen bezeichnet, bei denen es darum geht, was der ursprünglichen Auslöser einer Kausalkette war, in der sich zwei Ereignistypen aufeinanderfolgend verursachen. Die Redensart „Was war zuerst da: Henne oder Ei?“ zeigt dabei das Grundmuster – Hennen legen Eier (sind deren Ursache) und sind selbst aus Eiern geschlüpft (sind also deren Folge). Mathematisch liegt ein Henne-Ei-Problem vor, wenn sich Beziehungen nicht topologisch sortieren lassen, also keine Halbordnung bilden. Oft werden Fragen nach der Ursache eines sich wiederholenden Zustands mit der Redewendung abgetan, es handele sich um ein Henne-Ei-Problem. Gemeint ist, dass sich die Suche nach einer Antwort nicht lohnt.

Soll die Metapher buchstäblich verstanden werden, so ist man auf das Phänomen der Artbildung verwiesen. Hühner als Art hatten im Laufe der Evolution Vorfahren, die selbst keine Hühner waren. Allerdings ist der biologische Artbegriff selbst unscharf, so dass es eine naturgeschichtliche Grauzone gibt. Die Redensart und die Frage sind aber älter als die Evolutionstheorie, es wäre also anachronistisch, sie vor diesem Hintergrund zu verstehen.


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