Als Hexenverfolgung bezeichnet man die Hexenverdächtigung, Festnahme, Folter und insbesondere Hinrichtung von Personen, von denen geglaubt wird, sie praktizierten als Hexe Zauberei bzw. stünden mit dem Teufel im Bunde. In Mitteleuropa fand sie vor allem während der Frühen Neuzeit statt. Global gesehen ist die Hexenverfolgung bzw. der sogenannte Hexenwahn bis in die Gegenwart verbreitet.
Der Höhepunkt der Verfolgungswelle in Europa liegt zwischen 1550 und 1650. Die Gründe für die gegenüber dem Mittelalter in der Frühen Neuzeit deutlich verstärkte massenhafte Verfolgung in einigen Regionen sind vielfältig. So gab es zu Beginn der Neuzeit eine Vielzahl an Krisen wie die Kleine Eiszeit, pandemische Seuchen und verheerende Kriege. Außerdem konnte es erst strukturell zu massenhafter Verfolgung kommen, als einzelne Aspekte des Magieglaubens in das Strafrecht der frühmodernen Staaten übertragen wurden.[1] Hexenverfolgungen wurden sowohl mit Hilfe der Gerichtsbarkeit, teilweise auch gegen den Willen der Obrigkeit eingefordert und durchgeführt.
Insgesamt wurden in Europa im Zuge der Hexenverfolgung geschätzt 40.000 bis 60.000 Personen wegen Hexerei hingerichtet. Frauen stellten in Europa etwa drei Viertel der Opfer.[2]
Heute sind Hexenverfolgungen noch insbesondere in Afrika, Südostasien und Lateinamerika anzutreffen.[3]