Hippotherium | ||||||||||||
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Skelett von Hippotherium primigenium aus der Fossilfundstätte am Höwenegg, Naturkundemuseum Karlsruhe | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
ausgehendes Mittleres Miozän bis Unteres Pliozän | ||||||||||||
11,2 bis 4,7 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hippotherium | ||||||||||||
Kaup, 1833 |
Hippotherium ist eine ausgestorbene Gattung aus der Familie der Pferde. Sie kam im Zeitraum vom Übergang vom Mittleren zum Oberen Miozän bis zum beginnenden Pliozän vor, was dem Zeitraum von vor 11 bis 5 Millionen Jahren entspricht. Ihr Verbreitungsgebiet war auf Eurasien beschränkt. Fossilfunde liegen aus weitenTeilen Europas und aus Ostasien vor. In der Regel ist das Fundmaterial stärker fragmentiert, lediglich aus Höwenegg in Baden-Württemberg wurden vollständige Skelette geborgen.
Es handelt sich um mittelgroße Vertreter der Pferde, die in etwa die Ausmaße heutiger Steppenzebras erreichten. Der deutlichste Unterschied zu heutigen Pferden ist allerdings in den dreizehigen Vorder- und Hinterfüßen zu finden. Des Weiteren ist der Zahnschmelz auf den Mahlzähnen stärker gefaltet. Die Zahnkronen insgesamt waren nicht so hoch wie bei den rezenten Arten. Der grazile Körperbau mit den langen oberen und kurzen unteren Gliedmaßenabschnitten spricht dafür, dass die Tiere überwiegend Wälder bewohnten. Einige Arten wiesen aber auch verhältnismäßig längere untere Beinabschnitte auf und waren demgemäß wohl an offenere Landschaften angepasst. Die Abnutzungsspuren an den Zähnen verweisen auf eine weiche oder gemischte Pflanzenkost hin.
Die Gattung wurde im Jahr 1833 durch Johann Jakob Kaup wissenschaftlich eingeführt. Der bekannteste Vertreter ist Hippotherium primigenium. Eine Zeitlang galt Hippotherium als identisch mit Hipparion, einer weiteren dreizehigen Pferdeform, die Namenspate für die Tribus der Hipparionini ist. Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert werden beide Gattungen aber wieder separat geführt. Es sind fast ein Dutzend Arten bekannt.