Der Hochwasserschutz in den Niederlanden (waterbeheer) ist von existenzieller Bedeutung für das Land, dessen Fläche zu 26 % unterhalb des Meeresspiegels liegt und daher akut von Überschwemmungen bedroht ist.[1] Im Laufe der Geschichte haben zahllose Menschen in den Niederlanden ihr Leben in Flutkatastrophen verloren, zuletzt in der Hollandsturmflut von 1953. Um sich davor zu schützen und zugleich neues Land zu gewinnen, begannen die Niederländer etwa ab dem Jahr 1000 damit, Dämme und Deiche entlang der Flussufer und Küstenlinien zu errichten, Polder einzudeichen und sie mithilfe von Windmühlen trockenzulegen.