Hochzeitstag

Der Hochzeitstag ist der Jahrestag einer Hochzeit, also ein Hochzeits-Jubiläum.

Im deutschen Sprachraum gibt es regional oft verschiedene Bezeichnungen für Hochzeitsjubiläen entsprechend der Dauer der Ehe. Manche Bezeichnungen sind auch mehrfach vergeben; so kann beispielsweise die „Eiserne Hochzeit“ für 6, 41, 60, 65, 70 oder 75 Ehejahre stehen. Helmut Walther von der Gesellschaft für deutsche Sprache merkt in einem Übersichtsartikel an, dass bei der Namensgebung vieler Jahrestage die „Geschäftsinteressen v. a. des Blumen- und des Schmuckhandels […] nicht zu übersehen [sind].“[1] Hochzeitsjubiläen haben je nach lokaler Tradition nicht nur oft eigene Namen, sondern auch eigene Bräuche. Es werden zu den verschiedenen Hochzeitstagen oft Geschenke gemacht, die das Material des jeweiligen Namens beinhalten.

Die bekanntesten und ältesten überregionalen Ausdrücke sind „Silberne Hochzeit“, „Goldene Hochzeit“ und „Diamantene Hochzeit“ für den 25., 50. und 75. Jahrestag der Heirat,[2] wobei die Bezeichnung „Diamantene Hochzeit“ heutzutage meist für das 60. Jubiläum verwendet wird.[3] Die Bezeichnung „Goldene Hochzeit“ ist bereits um 1600 nachweisbar.[4]

Im Lauf der Zeit wurden vielen anderen entsprechenden Jahrestagen Namen zugewiesen, die sich teilweise einer gewissen Verbreitung erfreuen, teilweise nur regional verwendet werden. Neben den jährlichen Jahrestagen sind einige Bezeichnungen für gebrochene Feiertage entstanden, die sich vom 25-jährlichen Rhythmus ableiten. So entstanden bereits im 19. Jahrhundert durch fortlaufende Halbierung 1212 Jahre und 614 Jahre und auch 3712 Jahre, letztere als Halbierung von 75 Jahren.[4]

  1. Helmut Walther: Hochzeitstagenamen. In: Der Sprachdienst. Band 36, Nr. 6, 1992, ISSN 0038-8459, S. 181–187.
  2. Daniel Sanders: 2) b): Silberne, goldne, diamantne Hochzeit. Jubelfeier der eigentlichen Hochzeit nach 1-, 2-, 3-mal 25 Jahren. In: Woerterbuch der Deutschen Sprache. Band 2, Zweite Hälfte S–Z, 1876, S. 1725.
  3. Hochzeit ᐅ Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. In: duden.de. Abgerufen am 4. Mai 2023.
  4. a b Hanns Bächtold-Stäubli: -. In: Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde (Hrsg.): Folklore suisse. 11. Jahrgang, S. 51–52.

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