Homonym

Ein Homonym (griechisch „gleichnamig“) ist ein Ausdruck aus einer Gruppe von Ausdrücken, die äußerlich gleich sind, aber für verschiedene Begriffe stehen. Ein Beispiel ist „Tau“, das ein Seil, den morgendlichen Niederschlag oder einen Buchstaben des griechischen Alphabets bedeuten kann. Wie diese Beispiele zeigen, können grammatisches Geschlecht („das Tau“ / „der Tau“) und Wortformen (Plural „die Taue“ nur für die erste Variante) sich dennoch unterscheiden. Bei Homonymen handelt es sich also trotz einer (partiellen) äußerlichen Gleichheit um verschiedene Wörter (im Sinne von Lexemen).[1]

Die erstmalige Verwendung des Wortes homonym findet sich am Anfang der Kategorienschrift von Aristoteles: „Homonym heißt, was nur dem Wort nach gleich ist, dem Wesen nach aber verschieden.“[2]

Der Begriff Homonymie ist ein Gegenbegriff zum Begriff der Synonymie: Bei der Homonymie werden zwei verschiedene Begriffe durch gleichlautende Ausdrücke bezeichnet, bei der Synonymie stehen verschiedene sprachliche Ausdrücke für denselben Begriff. Vor allem in der Philosophie spricht man auch von Äquivokation.

 
 
 
Äquivokation
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Homonymie
verschiedene Bedeutung,
oft verschiedene Herkunft
 
Polysemie
gemeinsame Wurzel
und/oder abgeleitete Bedeutung,
z. B. Läufer (Sportler/Schachfigur)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Homographie
gleiche Schreibweise,
verschiedene Bedeutung,
oft verschiedene Aussprache,
z. B. mōdern (verwesen) und
modérn (fortschrittlich)
 
Homophonie
gleiche Aussprache,
verschiedene Bedeutung,
oft verschiedene Schreibweise,
z. B. malen und mahlen
 
Äquivokation, Homonymie und Polysemie im Verhältnis

Das Homonym ist nicht zu verwechseln mit dem Homöonym.

  1. Vgl. Helmut Glück, Michael Rödel (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. 5. Auflage. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-476-02641-5. Lemma: „Homonymie“ S. 273.
  2. Aristoteles, Kategorien 1, 1–2a).

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