Ein Hoover-Sound (auch Hoover, engl. für Staubsauger) ist ein inzwischen klassischer Synthesizerklang, der vielfach in der elektronischen Tanzmusik verwendet wird.
Der Hooverklang wird durch mehrere gleichzeitig erklingende Oszillatoren erzeugt, die mit mindestens einer Oktave Unterschied gestimmt sind, einer starken LFO-gesteuerten Pulsdauermodulation (PDM) unterzogen werden und mit einem sehr dichten Chorus-Effekt versehen werden. Gewöhnlich enthält der Klang noch einen beigemischten Rauschanteil.[1] Aufgrund der hohen LFO-Frequenzen der Pulsbreitenmodulation klingt dieser Klang sehr quirlig.
Der Hoover-Sound wurde von Eric Persing für die 1985 vorgestellte Roland Alpha Juno Serie entworfen, wobei der entsprechende Werkssound (B86) What the hieß.[2][3][4] Demzufolge wurde der Klang ursprünglich mit einem Roland Alpha Juni-1, Juno-2 oder dem (1986 vorgestellten Soundmodul der Alphaserie[5]) MKS-50 erzeugt.[6] Die zunächst verwendeten Hoover-Sounds wurden mit diesen Synthesizer erzeugt, da diese als (damalige) Besonderheit über eine PDM für Sägezahnwellen verfügten.[1][7]
Aktuelle Hoover-Sounds benutzen dagegen oft Samples eines Alpha Juno und kompensieren die Starrheit des Klangs mittels der Granularsynthese.
Bekannt wurde der Hoover-Sound durch den Techno-Track Mentasm von Second Phase (Joey Beltram & Mundo Muzique) sowie Beltrams Remix des Tracks Dominator von Human Resource (beide Tracks erschienen 1991). Daraufhin wurde der Hoover-Sound in einigen Tracks der verschiedensten Musikrichtungen der elektronischen Tanzmusik wie zum Beispiel Hard Trance, Hardcore Techno, Hard House/Nu NRG, Hardstyle und Aggrotech verwendet.[8]
Eric Persing berichtete 2016 in einen Interview, dass er – nachdem er von Roland beauftragt worden war, für die JV-Serie weitere Versionen eines Hoover-Sounds zu erstellen – sich zunächst informieren musste, was ein Hoover-Sound ist, nur um festzustellen, dass er diesen Sound einige Jahre zuvor selbst erfunden, aber anders benannt hatte.[9][10]