Der siebte Tag des jüdischen Pilgerfestes Sukkot, der 21. Tag des Monats Tischri, ist bekannt als Hoschana Rabba (reichsaramäisch הושענא רבה ‚Großes Hoschana‘, auch als „Palmfest“; hoschana bedeutet übersetzt „So hilf doch!“).
Hoschana Rabba gehört zu den Chol HaMoed (hebräisch חול המועד) den „Zwischen“-Feiertagen von Sukkot (und Pessach). Diese Tage vermischen die Merkmale eines חול „chol“ (Wochentags) und eines מועד „moed“ (Festtages). Dieser Tag wird durch einen speziellen synagogalen Gottesdienst geheiligt, den Hoschana Rabba, in dem sieben Rundgänge (Hakkafot) mit dem Lulav ausgeführt werden. Üblicherweise werden die Torarollen während dieser Prozession aus dem Toraschrein hervorgeholt. In einigen wenigen Gemeinden wird der Schofar nach jeder Prozessionsrunde geblasen.
Hoschana rabba ist der siebte Tag von Sukkot und gleichzeitig der letzte Tag der „hohen Feiertage“. Entsprechend der jüdischen Kabbala war und ist es ein Tag, an dem „Zettel in den Himmel“ geschickt werden, um das dort gefällte Urteil, das für jeden Juden für das ganze kommende Jahr bereits festliegt, vielleicht doch noch zu beeinflussen. Im Rahmen dieser Tradition wünscht jeder dem Nächsten „Ein gutes Zettelchen!“ oder, wie man auf Jiddisch sagt, A gutt Kwittel! Vielerorts wird am Vorabend von Hoschana Rabba eine Wachnacht gehalten, während der man das fünfte Buch Mose studiert.