Hummerkrieg

Hummerkrieg

Eine Boeing B-17 Flying Fortress der brasilianischen Luftwaffe überfliegt 1963 vor der brasilianischen Küste das französische Begleitschiff Tartu.
Datum 1961 bis 1963
Ort Gewässer von dem Bundesstaat Pernambuco, Brasilien
Ausgang Friedliche Lösung des Konflikts; Rückzug der französischen Schiffe
Folgen
  • Ende der Mobilisierung von Kriegsschiffen auf beiden Seiten
  • Erweiterung der Territorialgewässer Brasiliens auf eine 200-nautische-Meilen-Zone
  • garantierte Fischfangrechte für französische Langustenfischereischiffe für fünf Jahre, mit einem Anteil für brasilianische Langustenfischer
Konfliktparteien

Brasilien

Frankreich Frankreich

Befehlshaber

João Goulart, Ad. Arnoldo Toscano

Charles de Gaulle

Truppenstärke


Brasilianische Marineflotte in der Konfliktzone

1 Korvette

  • Ipiranga

6 Zerstörer

  • Paraná
  • Babitonga
  • Pará
  • Acre
  • Araguari
  • Greenhalgh

2 Kreuzer

  • Almirante Barroso
  • Tamandaré

1 Flugzeugträger

  • Minas Gerais

1 U-Boot

  • Riachuelo
Brasilianische Luftwaffe

1 Schwadron

1 Schwadron

1 Squadron


Vor der Küste Brasiliens

Erste Begleitschwadron
1 Zerstörer

  • Tartu

1 Aviso

  • Paul Goffeny
Vor der Küste Westafrikas

1 Flugzeugträger

1 Kreuzer

Zweite Begleitschwadron
7 Zerstörer

  • Cassard
  • Jauréguiberry
  • Picard
  • Le Gascon
  • L'Agenais
  • Le Béarnais
  • Le Vendéen

1 Tanker

  • La Baise
Verluste

keine[1][2]

keine[3]

Der Hummerkrieg (englisch Lobster War, auch englisch Lobster Operation; portugiesisch Guerra da Lagosta; französisch Conflit de la langouste) war eine Auseinandersetzung über Langusten (englisch spiny lobsters), die von 1961 bis 1963 zwischen Brasilien und Frankreich ausgetragen wurde. Die brasilianische Regierung weigerte sich, französische Fischereischiffe weiterhin Langusten 100 Seemeilen (185 km) vor der brasilianischen Nordostküste fangen zu lassen.[4] Das Argument Brasiliens war, dass die Langusten „entlang des Kontinentalschelfs kröchen“, während Frankreich bei dem Argument blieb, dass „Langusten schwimmen“ und dass sie darum von jedem Fischereischiff aus jedem Land gefangen werden dürften. Der Konflikt wurde einseitig von Brasilien gelöst, das sein Küstenmeer auf eine 200-Seemeilen-Zone (370 km) erweiterte, was die umstrittenen Langustengebiete mit einschloss.[5]

Obgleich dieser historische Zwischenfall von Zwangsdiplomatie lange vor der Ausarbeitung des Seerechtsübereinkommens stattfand, endete der Streit am 10. Dezember 1964[3] mit der Unterzeichnung eines Abkommens, das sechsundzwanzig französischen Schiffen das Recht einräumte, für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren zu fischen, sofern sie den brasilianischen Fischern einen bestimmten Gewinn aus ihrer Fangtätigkeit in den so genannten „ausgewiesenen Gebieten“ ablieferten.[3]

  1. Cláudio da Costa Braga: A Guerra da Lagosta. Servicio de Documentação da Marinha, Rio de Janeiro 2004, ISBN 978-85-904790-1-7, S. 90, 165, 166, 167 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Notimp 025 de 25/01/2014 - Força Aérea Brasileira. In: fab.mil.br. 25. Januar 2014, abgerufen am 1. April 2023 (portugiesisch): „O dia em que a lagosta virou peixe“
  3. a b c Rainer Lagoni, Peter Ehlers, Marian Paschke, Duygu Damar: Recent developments in the law of the sea. LIT Verlag Münster, 2011, ISBN 978-3-643-10946-0, S. 26 (englisch, google.com).
  4. AP: France Recalls Ship Sent to Lobster War. In: The Milwaukee Journal. 25. Februar 1963, S. 22 (englisch, @1@2Vorlage:Toter Link/news.google.comnews.google.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) [abgerufen am 20. Februar 2012]).
  5. Edmund Jan Osmańczyk: Lobster War. In: Anthony Mango (Hrsg.): Encyclopedia of the United Nations and International Agreements. 2 G-M. Taylor & Francis, 2003, ISBN 978-0-415-93922-5 (englisch, google.de).

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