Hyundai/KIA | |
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D | |
Hersteller: | Hyundai / KIA |
Produktionszeitraum: | 2001–2010 |
Bauform: | Reihendreizylinder/Reihenvierzylinder |
Motoren: | 1,5 L (1493 cm³)/ 2,0 L (1991 cm³) 2,2 L (2188 cm³) |
Zylinder-Zündfolge: | 1-3-2/1-3-4-2 |
Vorgängermodell: | keines |
Nachfolgemodell: | 1,5: Hyundai KIA U 2,0: Hyundai KIA R 2,2: Hyundai KIA R |
Ähnliche Modelle: | VM Motori RA 315/ |
Bei der Baureihe D handelt es sich um zwei Vierzylinder-Dieselmotoren und einen auf drei Zylinder reduzierten gleicher Technik. Die Motoren verfügen über Direkteinspritzung, Turbolader und eine obenliegende Nockenwelle (SOHC), die vier Ventile pro Zylinder bedient.[1] Die Motoren werden von Hyundai/KIA in Ulsan, Südkorea gefertigt.[2]
Die D-Reihe war die erste für PKW angebotene Dieselreihe des Konzerns unter 2,5 L. Seit den 1970er Jahren fertigte man bereits Diesel für Nutzfahrzeuge, deren Palette heute von 4 bis 10 Litern Hubraum reicht.[3] Obwohl diese wie auch die von 2,5 bis 3,0 L reichenden PKW-Diesel teilweise über Direkteinspritzung und Turbolader verfügen, griff der Hersteller für diese Reihe auf einen Lizenzbau zurück. Hierzu wurde 1999 ein Vertrag mit dem Motorenentwickler VM Motori unterzeichnet und die ersten 2000 von Hyundai produziert.[4][5] Die Anteile an der gemeinsam erfolgten Entwicklung wurden nicht detailliert, die VM-Motoren (1.5/2.0 L) ab 2006 aber auch von GM Daewoo in Südkorea gefertigt.[6][7]
Der Motorblock besteht aus Grauguss, sein Zylinderkopf aus Leichtmetall.[8] Beide Varianten bis 2,0L haben dieselben Zylindermaße mit einer Bohrung von 83 mm und einen Hub von 92 mm. Der 2006 hinzugekommene 2,2L vergrößert die Bohrung auf 87 mm. Er wurde von Hyundai der Reihe hinzugefügt, VM Motori bietet ihn nicht an. Der 2,0L-Vierzylinder wiegt mit 201,4 kg nur 14 Prozent mehr als der 1,5L-Dreizylinder mit 176 kg, obwohl er ein Drittel mehr Hubraum und Leistung hat.[9] Die 2,0 und 2,2L-Motoren haben zudem zwei, der 1,5L eine Ausgleichswelle(n).[10][11] Motorsteuerung und Einspritzsystem werden von Bosch zugeliefert.[12]
Der Leerlauf beträgt 750 Umdrehungen pro Minute.[9] Ab der zweiten Serie wird der Motor über ein elektronisches Gaspedal gesteuert. Seit dieser werden von Hyundai/KIA nur noch die Vierzylinder-Varianten weitergeführt, die 1,5L-Fassung hingegen durch die vollständig selbstentwickelte U-Reihe ersetzt.
Die Kraftübertragung von der Kurbelwelle zur Nockenwelle erfolgt mittels Zahnriemen. Seine Inspektion ist aller 20.000 km vorgesehen, sein Austausch nach 80.000 km (Serie 1) oder erst bei Bedarf (Serie 2).[13][14][15]
Die Ventile werden über Rollenschlepphebel betätigt, die wie eine Wippe agieren. Auf deren Scheitelpunkt liegt der Nocken an. Während seiner Umdrehung drückt er eine Seite und damit zwei Ventile nach unten, während auf der anderen der mittels eingebauter Feder sich streckende Hydrostößel immer bündig anliegt.[16] Diese Form des Ventilspielausgleichs ist wartungsfrei, selbst eine Inspektion ist im Wartungsplan nicht vorgesehen.[15] Eine Abnutzung würde sich durch ein Tickgeräusch mitteilen.
Zur schnelleren Erwärmung des Innenraumes besitzen Fahrzeuge mit D-Motoren einen elektrischen Zuheizer (PTC). Dieser ist im Luftstrom angebracht und erwärmt ihn bedarfsgerecht über einen elektrischen Widerstand. Damit wird eine deutlich schnellere Erwärmung erreicht, als ein Dieselmotor sie allein oder mit Zuheizer für den Kühlwasserkreislauf leisten könnte. Ein solcher Kühlwasser-Zuheizer hat allerdings den Vorteil, wesentlicher Bestandteil einer Standheizung zu sein, welche damit kostengünstig nachgerüstet werden könnte. Der verbaute, elektrische Zuheizer erfordert hingegen einen kompletten Standheizungssatz.
Obwohl vom Hersteller selbst nicht in Serien eingeteilt, ist neben der Ursprungsfassung eine Überarbeitung der Reihe erkennbar, im Folgenden als Serie 2 bezeichnet.