Der Begriff Idyll (n., von altgriechisch εἰδύλλιον eidýllion, ursprünglich „Bildchen“, dann „kleines Gedicht“), auch Idylle (f.), bezeichnet umgangssprachlich ein harmonisch verklärtes ländliches Leben. Man meint damit meist ein Bild oder einen Zustand, die auf den Betrachter beschaulich und friedlich wirken. Gestellte reizvolle Landschaftsaufnahmen, die häufig Burgen, Schlösser und einprägsame Naturobjekte oder Kulturlandschaften bildlich oder graphisch darstellen und in denen störende Objekte ausgeblendet bleiben, werden als Postkartenidylle bezeichnet.
Daneben bezeichnet die Idylle (oder das Idyll) eine Gattung der Epik, die ebenso wie die umgangssprachliche Verwendung auf die Idylle (Εἰδύλλια Eidýllia) des altgriechischen Dichters Theokrit zurückgeht, in denen er in Form von Hirtengedichten (Bukolik) das ländliche Leben zum Hauptgegenstand machte. Die literarische Gattung der Idylle muss von dem gattungsübergreifenden Phänomenbereich des Idyllischen unterschieden werden, der in der Regel ein Komplex aus Merkmalen darstellt.[1]