Anteile indigener Bevölkerungsgruppen (Indianer, Eskimos und Aleuten) Anfang des 21. Jahrhunderts nach nationalen Censusregionen | Von den jeweiligen Staaten anerkannte indigene Territorien ▱ Uneingeschränktes Landeigentum ▱ Autonome Regionen (mit Benennungen) ▱ Indianerreservate (je nach darstellbarer Flächengröße) ◌ Ethnien mit > 10.000 Angehörigen / Mehrheit in einer Region / sehr große Verbreitung |
Indianer Nordamerikas ist die im deutschen Sprachraum übliche Sammelbezeichnung für die indigenen Völker des nordamerikanischen Kontinents, die südlich des arktischen Kulturareals siedeln. Es handelt sich um eine große Zahl kulturell unterschiedlicher Ethnien, von deren Vielfalt bereits die bloße Anzahl hunderter indigener amerikanischer Sprachen zeugt. Von einer stammesübergreifenden ethnischen Identität als Indianer kann erst frühestens seit Ende des 19. Jahrhunderts – durch ähnliche Erfahrungen bei der Auseinandersetzung mit den eindringenden europäischen Siedlern – die Rede sein.
Heute werden die Indianer Kanadas First Nations genannt und die der Vereinigten Staaten Native Americans oder American Indians. In den USA werden 562 Stämme anerkannt, davon allein 235 in Alaska[1] und in Kanada 615 (bzw. 632 nach dem Department of Indian Affairs and Northern Development). Ausgenommen sind dabei die Ureinwohner Hawaiis sowie die Eskimos und Aleuten, die aufgrund der völkerkundlichen Theoriegeschichte nach wie vor von den nordamerikanischen Indianern unterschieden werden. Ebenfalls nicht zu den Indianern gezählt werden gemischte Ethnien wie die kanadischen Métis oder die Genízaros im Süden der USA.