Ingenio et arti (aus dem Lateinischen: Für Wissenschaft und Kunst) ist eine dänische Verdienstmedaille, die prominenten dänischen und ausländischen Wissenschaftlern und Künstlern vom amtierenden dänischen König oder Königin verliehen wird.[1] Der Ehrenpreis wurde von Christian VIII. im Jahr 1841 gestiftet und konnte an Frauen und Männer verliehen werden. Die Auszeichnung war somit eine Ausnahme für alle anderen dänischen Orden und Ehrungen wie Dannebrogorden (seit 1219) und Elefanten-Orden (seit 1462), die ausschließlich Männern vorbehalten waren.[2] Frühe Empfängerinnen waren z. B. im Jahr 1892 Bertha Wegmann[3] und 1917 Emilie Ulrich.[4] Der Namenszusatz der Auszeichnung lautet „M.i.&a.“
Der Regent entscheidet, wer die Verdienstmedaille erhält, was zu einer unregelmäßigen Verteilungspraxis führt, im Durchschnitt weniger als zweimal pro Jahr.[5] Die erste Medaille erhielt am 1. Dezember 1841 der französische Historiker und Übersetzer Charles-Henri Ternaux-Compans.[5] Jüngster Empfänger ist der Choreograph und Ballettdirektor John Neumeier, den Königin Magarethe II. am 19. Mai 2021 auszeichnete.[6] Weitere Preisträger sind die Künstler Anna Ancher und Bjørn Nørgaard, die Schriftstellerin Karen Blixen und die Balletttänzerin Kirsten Simone.[1]
Die Vorderseite der Medaille trägt das Porträt und den Namen des Regenten mit dem Zusatz Rex Daniæ (lateinisch: König von Dänemark). Auf der Rückseite befindet sich ein Relief mit einer geflügelten Figur (Titel: „Das Genie des Lichts“), geschaffen vom dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1770–1844). Im Jahr 1853 inspirierte die dänische Medaille „Ingenio et arti“ den schwedischen Kronprinzen und späteren König Karl XV. (Schweden), eine ähnliche Medaille Litteris et Artibus für Kunst und Literatur zu stiften, die erstmals 1860 verliehen wurde.