Inquit-Formel

Die Inquit-Formel (von lateinisch inquit, „er sagt“ bzw. „er sagte“) ist eine formelhafte Redeeinleitung. Wenn ein Erzähler die Rede von Figuren berichtet, markiert er diese in vielen Fällen mit einer Inquit-Formel.

Inquit-Formeln bestehen im Allgemeinen aus einem Nomen oder Pronomen, das den Sprecher angibt („mein Vater“, „er“), und einem Verb des Sagens (verbum dicendi). Meist stehen sie in der dritten Person Einzahl, es gibt jedoch, etwa in der Ich-Erzählung, auch andere Formen. Die Verben können variieren (beispielsweise „er sagte“, „gab er zurück“, „versetzte er“) oder formelhaft wiederholt werden. Auch die Stellung unterliegt Variationsmöglichkeiten: sie können am Anfang oder am Ende der wiedergegebenen Figurenrede stehen, aber auch in der Mitte – in diesem Fall unterbrechen sie die Figurenrede.

Bei der direkten Rede ist die Inquit-Formel üblich, aber nicht obligatorisch; dasselbe gilt für die Anführungszeichen, die den Text der Figurenrede einschließen. Auch in der indirekten Rede ist eine Inquit-Formel üblich, kann aber wegfallen, wenn die Figurenrede im Konjunktiv steht; Anführungszeichen werden hier nicht benutzt. In der erlebten Rede und im inneren Monolog wird auf die Redeeinleitung durchweg verzichtet.


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