Die integrierte Injektionslogik, abgekürzt IIL, I2L, oder I2L (englisch integrated injection logic, von den Entwicklern auch als merged transistor logic, MTL, bezeichnet) ist in der Elektronik eine Schaltungstechnik für logische Gatter, bei der als aktives Bauelement pro Schaltstufe zwei Bipolartransistoren eingesetzt werden.[1] I2L wurde 1971 von Siegfried K. Wiedmann und Horst H. Berger entwickelt und weist zu der schon vorher verfügbaren Transistor-Transistor-Logik (TTL) vergleichbare Transitzeiten auf, benötigt aber deutlich weniger Strom und ist störungsunempfindlicher.[2]
Die IIL-Schaltungstechnik war die letzte mit Bipolartransistoren realisierte Logikfamilie und hatte bis in die 1980er Jahre eine Bedeutung bei den damals komplexen digitalen integrierten Schaltkreisen (VLSI) wie zum Beispiel dem Texas Instruments SBP0400. Sie wurde praktisch vollständig durch die bis heute in digitalen integrierten Schaltungen dominierende und auf Feldeffekttransistoren basierende CMOS-Schaltungstechnik abgelöst. Aufgrund der geringen Betriebsspannung von 1 V und der zu TTL vergleichsweise geringen Verlustleistung eignen sich IIL-Schaltungen auch für den mobilen Batteriebetrieb. So wurden unter anderem die ersten digitalen Armbanduhren Mitte der 1970er wie die Sinclair Radionics Black Watch in der IIL-Schaltungstechnik ausgeführt.[3]