Das Intercity Express Programme, kurz IEP bezeichnet das Beschaffungsprogramm des britischen Verkehrsministeriums (Department for Transport, kurz DfT) für Intercity-Triebzüge. Sie wurden als Nachfolger der dieselelektrischen Intercity 125 (gebaut zwischen 1975 und 1982) und der elektrischen Intercity 225 von 1988 bis 1991 konzipiert und beschafft. Zwischen 2014 und 2020 wurden 80 Zweikraft- und 42 Elektrotriebzüge in Konfigurationen von fünf und neun Wagen für die Great Western Railway (GWR) und die London North Eastern Railway (LNER) beschafft.[1]
Eine 2007 gestartete Ausschreibung verlangte drei Varianten für den Antrieb der Züge: für den Einsatz auf elektrifizierten Strecken, für nicht elektrifizierte Strecken und eine streckenübergreifend einsetzbare Zweikraft-Variante (englisch bi-mode multiple unit [BMU]), die sowohl mit Energie aus Dieselmotoren wie aus der Oberleitung fahren kann. 2009 wurde ein Konsortium um den Zughersteller Hitachi Transportation Systems als Sieger der Ausschreibung bekanntgegeben,[2] und im Juli 2012 mit dem Bau von 92 Zügen beauftragt.[3] Im Juli 2013 wurden weitere 30 Züge bestellt.[4] Die Zugtypen werden von Hitachi Rail der A-Train-Familie zugeordnet.
Der erste Einsatz erfolgte, wie 2012 vorgesehen,[5] im Oktober 2017 auf der Great Western Main Line von London Paddington über Bristol nach Südwales.[6] Die ersten Züge für die East Coast Main Line nahmen 2018 den Probebetrieb auf; seit Mai 2019 werden sie im Fahrgastverkehr eingesetzt.[7]
Hitachi Rail baute eine Fabrik in Nordengland, in der die im Rahmen des IEP gelieferten Züge endmontiert werden. In der Folge erhielt der Hersteller von weiteren britischen Zugbetreibern Aufträge für Züge seiner AT300-Familie. Diese Bestellungen sind kein Bestandteil des IEP, sondern unabhängige Kaufverträge.[1]