Der jambische Trimeter ist in der antiken Verslehre ein aus drei jambischen Metren bestehender Versfuß. In der metrischen Formelnotation wird der jambische Trimeter als jat geschrieben.
Da das jambische Metrum eine Dipodie ist, also aus zwei Versfüßen besteht, hat der jambische Trimeter sechs Versfüße, er stimmt also im Prinzip mit dem ebenfalls sechsfüßigen jambischen Senar bzw. der jambischen Hexapodie überein. Das Schema der lateinischen Form ist in metrischer Notation:
Kennzeichnend ist die Zäsur meist nach der fünften (Penthemimeres, e. g. ◡—ˌ◡—.◡ | —ˌ◡—.◡—ˌ◡—) oder seltener nach der siebten (Hephthemimeres, e. g. ◡—ˌ◡—.◡—ˌ◡ | —.◡—ˌ◡—) Silbe. Anders als beim (römischen) Senar mit dem Schema
sind die Füße nicht gleichartig, sondern metrische Ambivalenz ist nur im 1., 3. und 5. Fuß zulässig, entsprechend dem jambischen Metron ×—ˌ◡—. In der griechischen Dichtung ist die mögliche Variationsbreite noch größer als bei der lateinischen Form.
Die metrische Umkehrung im 6. Fuß führt zum hipponakteischen Trimeter, besser bekannt als Choljambus, Hinkjambus oder Skazon (jats):
Der jambische Trimeter erscheint schon sehr früh in der griechischen Dichtung. Eine Inschrift auf dem Nestorbecher von Ischia wird als Trimeter gedeutet, im 7. Jahrhundert wird der Vers dann von Archilochos und den Jambographen verwendet und wegen seiner großen Flexibilität und seiner Nähe zur Prosa wurde er zum Sprechvers in Tragödie, Komödie und Satyrspiel.
In die römischen Tragödie wurde er zunächst durch Livius Andronicus in der Form des Senars übernommen und angepasst, in der Lyrik wurde der Vers dann aber wieder der griechischen Form angeglichen. Zu nennen sind hier der lateinische Trimeter bei Catull und in den Epoden des Horaz, sowie der Senar bei Phaedrus (fabulae) und in der Spätantike bei Ambrosius von Mailand (hymni).