Als Wirtschaftsgeschichte Japans wird die Zeit ab dem 9. Jahrhundert betrachtet, aus dem erste wirtschaftliche Aktivitäten belegt sind. Die Interdependenz zwischen den ostasiatischen Nachbarn Japan, China und Korea zeichnet den Beginn des Fernhandels aus. Die wirtschaftsgeschichtliche Untersuchung dieser drei Länder zusammen ist nützlich und notwendig, um jedes dieser Länder einzeln zu verstehen.[1] Ab dem 15. Jahrhundert werden die ersten Kontakte zu europäischen Seefahrern geknüpft. Die Entwicklung Japans zur Industrienation nahm ihre Anfänge schon vor der Öffnung des Landes Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Wirtschaftsgeschichte Japans im 20. Jahrhundert wurde vor allem bestimmt durch den Weg Japans als imperialistische Regionalmacht, die anschließende Niederlage im Zweiten Weltkrieg und die daraus folgende Besetzung Japans durch die USA.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Japan ähnlich wie Deutschland eine Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. In wenigen Jahrzehnten wurde aus Japan eine High-Tech-Nation. Seit den 1960er Jahren wuchs die japanische Wirtschaft jährlich zwischen vier und zehn Prozent. Die sogenannte Seifenblasen-Ökonomie (Bubble Economy), bei der am japanischen Aktien- und Immobilienmarkt spekuliert wurde, begann Mitte der 1980er und endet Anfang der 1990er Jahre. Seit den 1990er Jahren erreicht das Wirtschaftswachstum in Japan nicht mehr dieselben hohen Werte wie in der Vergangenheit. Es bewegt sich nach langer Stagnation im niedrigen einstelligen Bereich.[2]