Johann Albrecht Widmanstetter

Johann Albrecht Widmanstetter (alternative Schreibweise Widmannstetter, * um 1506 in Nellingen bei Ulm; † 28. März 1557 in Regensburg) war ein deutscher Humanist, Diplomat, Theologe sowie Philologe.

Widmanstetter gilt neben Johannes von Reuchlin und Sebastian Münster, an dessen Kosmographie er mitarbeitete, als einer der Begründer der Orientalistik. Verheiratet war er seit dem 15. Januar 1542 mit Anna von Leonsberg, einer illegitimen Tochter von Ludwig X., Herzog von Bayern (1495–1545) und Stieftochter des Reichsvizekanzlers Jakob von Jonas. Seine Büchersammlung, die über 800 Bände umfasste, worunter sich mehr als dreihundert Handschriften vor allem in Hebräisch und Arabisch befanden, wurde von Herzog Albrecht V. von Bayern für seine Hofbibliothek erworben und bildete den Grundstock für die bis heute außerordentlich bedeutsame Sammlung orientalischer Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek.[1] Außerdem enthielt die Sammlung auch Werke zur klassischen Philologie, zur Theologie und naturkundliche Schriften, unter anderem aus dem Bereich der Medizin.[2]

  1. Helga Rebhan: Die Wunder der Schöpfung: Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek aus dem islamischen Kulturkreis = The wonders of creation: manuscripts of the Bavarian State Library from the Islamic world (= Ausstellungskataloge / Bayerische Staatsbibliothek. Nr. 83). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-88008-005-8, S. 15–16.
  2. Nachlässe und Nachlassteile. In: Bayerische Staatsbibliothek. 2023, abgerufen am 13. September 2023.

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