Junk Science (von englisch junk für „Ramsch“, „Müll“ und science für „Wissenschaft“) ist ein politisches Schlagwort, das von Industrielobbyisten erfunden wurde, um ihnen missliebige Forschungsergebnisse als schlechte Wissenschaft zu diskreditieren. Dies betrifft insbesondere Forschungsarbeiten aus der Gesundheits-, Umwelt- und Klimaforschung, die potenziell Einschränkungen für wirtschaftliches Handeln mit sich bringen könnten. Im Gegensatz zu Junk Science etablierten sie den Begriff „sound science“ bzw. solide Wissenschaft, die die wiederum industriefreundlichen Arbeiten zu seriösen, wissenschaftlichen Arbeiten aufwerten sollte.
Tatsächlich wurde das künstliche Erzeugen von Zweifeln an wissenschaftlichen Erkenntnissen der Umweltforschung, die als „Junk Science“ gebrandmarkt wurden, zur bevorzugten Strategie konservativer politischer Kräfte und von Industrieunternehmen, um Anti-Umweltschutz-Politik voranzutreiben. Dies gilt insbesondere ab den frühen 1990er Jahren, als diese Akteure ihr Hauptaugenmerk auf die Klimawandelleugnung legten.[1]
Inzwischen wird der Begriff „Junk Science“ allgemeiner für schlechte Wissenschaft angewendet. Peter Huber, der als Erfinder des Begriffes gilt, definiert ihn z. B. als „Spiegelbild realer Wissenschaft, weitgehend mit derselben Form, aber ohne jede Substanz“ und als „Sammlung jeder denkbaren Art von Fehler“.[2] Zudem werden in der wissenschaftlichen Gemeinschaft inzwischen auch pseudowissenschaftliche Theorien wie Intelligent Design als ‚Junk Science‘ bezeichnet.[3][4]